Pirna
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Tataren und Perser erobern das Sterl-Haus

Mit einer Sonderausstellung startet das Künstlerhaus in Naundorf am 1. Mai in die Saison. Thematisch geht es nach Russland.

Von Katarina Gust
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Robert Sterl zeichnete 1914 Lastenträger im Hafen der russischen Stadt Astrachan.
Robert Sterl zeichnete 1914 Lastenträger im Hafen der russischen Stadt Astrachan. © PR

Ein Hauch von Russland wird ab dem 1. Mai durch das Robert-Sterl-Haus im Struppener Ortsteil Naundorf wehen. Dann wird in dem ehemaligen Wohnhaus des Künstlers die neue Saison eröffnet. Traditionell wird aus diesem Anlass eine neue Sonderausstellung gezeigt. Und diese dreht sich um Zeichnungen, die auf Sterls letzter Reise 1914 nach Russland entstanden sind.

Im April 1914 reiste der bekannte Künstler zum vierten Mal nach Russland. Er folgte einer Einladung des Kontrabassisten und Dirigenten Sergej Kussewitzky zu einer Konzertreise auf der Wolga. Insgesamt zwei Monate verbrachte Robert Sterl in dem Jahr in Russland. 

„Es wird für Sterl zu einer künstlerisch anregenden Zeit“, sagt Nora Arnold, die das Robert-Sterl-Haus seit letztem Jahr leitet. Auf der Reise entstanden zahlreiche Aquarelle und Skizzen. Sie geben Einblick in die von prächtigen Kirchbauten geprägte Architektur der russischen Städte, in die weiten Uferlandschaften der Wolga und auch in das Leben und Arbeiten der Menschen.

„In den Häfen erwecken insbesondere die Lastenträger, Verladearbeiter und Männer an den Schiffsgöpeln Sterls zeichnerische Aufmerksamkeit. In den südlicheren Städten sind es die exotisch erscheinenden Völkergruppen der Tataren, Perser und Kalmücken in ihren farbenfrohen Trachten“, erklärt Arnold. Die Aquarelle, Zeichnungen und Skizzenbücher, die in der Sonderausstellung gezeigt werden, hat Robert Sterl direkt vor dem Motiv gefertigt. „Es sind eindrucksvolle Zeugnisse, in denen Sterls Begeisterung für das Land und die Menschen offenbar wird“, sagt die Museologin.

Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und auch, weil sich der gesundheitliche Zustand Robert Sterls verschlechterte, konnte er Russland nach 1914 nicht noch einmal besuchen. Insgesamt viermal war er in das Land gereist. In seinen Erinnerungen blieben die Eindrücke jedoch noch lange bestehen. Denn bis weit in die 1920er-Jahre beeinflussten die Reisen Robert Sterls Kunstwerke.

Eröffnung der Sonderausstellung „Robert Sterl in Russland 1914“ am 1. Mai, 11.15 Uhr, im Robert-Sterl-Haus in Naundorf. Die Schau wird bis 7. Juli zu sehen sein. Das Sterl-Haus ist bis 31. Oktober donnerstags bis sonntags und an Feiertagen jeweils von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet.

Sie wollen noch besser informiert sein? Schauen Sie doch mal auf www.sächsische.de/pirna und www.sächsische.de/sebnitz vorbei.

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