Dresden arbeitet an weltweit neuem Mobilfunk 6G

Dresden. Während 5G als neuer Mobilfunkstandard gerade erst aufgebaut wird, entwickeln Forschungslabors schon die nächste Generation. An den Technischen Universitäten in Dresden und München entsteht jetzt ein neues Zentrum für die 6G-Forschung in Deutschland, geleitet von Dresden. 70 Millionen Euro stellt das Bundesforschungsministerium (BMBF) dafür bis 2025 zur Verfügung.
Dieses 6G-Zentrum soll den weltweiten Standard der Mobilfunk-Zukunft mitentwickeln. Bereits bei 3G, 4G und 5G war die TU Dresden maßgeblich dabei. In dem Projekt 6G-Life geht es vor allem um neue Technik, aber auch um die Mensch-Maschine-Kommunikation. Es ist Technologieentwicklung mit einer Art Technikfolgenabschätzung für den künftigen Mobilfunk.
6G verändert allerdings weniger die Telefonie, als viel mehr die vernetzte Welt. Es macht autonomes Fahren bis hin zur Telemedizin einer neuen Art möglich. An die 40 Professoren und weitere 120 Mitarbeiter sind in Dresden und München an dem Projekt beteiligt, teilte die TU Dresden am Dienstag mit. Neuartige Antennen für die drahtlose Übertragung, spezielle Module und Software für künftige Glasfasernetze sind unter anderem in der Entwicklung.
Die vernetzten Systeme der Zukunft sicherzumachen, vor Ausfällen und Angriffen zu schützen wird eine der Herausforderungen sein. Um so mehr Verantwortung und Entscheidungsgewalt die Technik bekommt, um so verheerender wären Fehlfunktionen.
Mit der Forschung zu 6G setze sich Deutschland das Ziel, in der Weltspitze als Technologieanbieter eine führende Rolle einzunehmen, sagt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Diese 6G-Forschung habe enorme Bedeutung für die Souveränität Europas bei Kommunikationstechnologien, heißt es dazu beim BMBF.
Und dies werde die deutsche Wirtschaft stärken. Zehn Millionen Euro von 6G-Life sind für die Unterstützung von Start-ups vorgesehen, erklärt die TU Dresden. Mindestens zehn Unternehmen sollen damit in den nächsten vier Jahren gegründet werden.