Hunderttausende Nutzer der App Android Auto für Smartphones müssen sich umgewöhnen. Die 2016 eingeführte Software mit integriertem Sprachassistenten und eingebetteter Kartenfunktion werde „bald nicht mehr funktionieren“, warnt Google derzeit bei jedem App-Start. Android Auto soll demnach bald nur noch direkt übers Infotainmentdisplay eines kompatiblen Pkw funktionieren. Angekündigt wurde diese Veränderung bereits im vergangenen Jahr. Damals meldete die Entwicklercommunity XDA Developers, ab dem Betriebssystem Android 12 beginne Google damit, die Bedienbarkeit direkt am Smartphone Stück für Stück aufzugeben. Mit älteren Android-Versionen soll Android Auto für Smartphones weiter verfügbar bleiben.
Auf die Funktionalitäten der alten App müssen jedoch auch Nutzer von Android 12 (Codename: „Snow Cone“) nicht verzichten. Denn Google hat angekündigt, mit Driving Mode eine ähnliche Anwendung bereitzustellen. Diese ist jedoch in den virtuellen Assistenten von Android integriert.
Der Google Assistant Driving Mode ist bereits 2019 angekündigt worden, seine Einführung wurde aber mehrfach verschoben. Als der Modus schließlich verfügbar war, erntete er allerhand Kritik. Vor allem ein Erfahrungsbericht auf der Webseite Reddit sorgte für enormes Echo: Dort schilderte im November 2021 ein Nutzer namens Inigox5 seine Erfahrungen und erklärte, warum der Driving Mode aus seiner Sicht „langsam, fehlerbehaftet und grundsätzlich unsicher“ sei. Inzwischen hat der Softwarekonzern teilweise nachgebessert und Änderungen an der Oberfläche vorgenommen. Unter anderem lässt sich der Fahrmodus nun leichter über ein Icon auf dem Startbildschirm starten. Beschwerden über die erzwungene Abschaffung von Android Auto für Smartphones gibt es aber nach wie vor.
„Für diejenigen, die Android Auto in unterstützten Fahrzeugen nutzen, wird dieses Erlebnis nicht verschwinden“, ergänzt Google-Sprecherin Lena Heuermann. Auf der konzerneigenen Entwicklerkonferenz I/O Mitte Mai seien wichtige Verbesserungen der Benutzeroberfläche angekündigt worden. Im Laufe des Sommers sollen sie auf den Fahrzeugbildschirmen ankommen.
Wer die Gelegenheit nutzen will, eine Alternative zu den Google-Lösungen auszuprobieren, könne zum Beispiel die Android-App AutoMate ausprobieren, empfiehlt der Googlewatchblog. Deren Vorteil bestehe unter anderem darin, dass ein ähnliches Dashboard verwendet werde wie beim alten Android Auto. AutoMate ist in der Basisversion kostenlos, allerdings können per In-App-Kauf zusätzliche Funktionalitäten freigeschaltet werden.