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Techno-Klub im Plauenschen Grund schließt

Seit zehn Jahren wurde im alten Kulturhaus der Eisenbahner gefeiert. Nun ziehen neue Mieter ein. Auch die sind musikalisch.

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© Jörn Haufe

Von Konrad Gerber

Harte Techno-Klänge wird es im Plauenschen Grund nicht mehr geben. Nach über elf Jahren hat der Klub „Triebwerk“ seit diesem Monat geschlossen. In der Szene war er zwar nicht als großer Klub für Techno-Fans bekannt. Trotzdem verliert die Szene nun einen Teil ihrer Musikgeschichte.

Seit Ende der 1990er-Jahre hat es in dem Kulturhaus Veranstaltungen gegeben. Damals wurden die Partys noch in Coswig gefeiert. Nachdem sich die Anwohner beschwert hatten, zogen Mario Lorenz und sein Geschäftspartner Stefan Zimmer um. 2002 übernahmen sie das alte Kulturhaus der Eisenbahner auf dem Industriegelände Einswurmlager im Plauenschen Grund. „In den letzten Jahren wurde der Betrieb zu teuer“, sagt Lorenz. Die enormen Heiz- und Stromkosten konnten mit dem Eintritt nicht mehr gedeckt werden. Vor allem das kaputte Dach im Anbau machte den Betreibern zu schaffen. „Wir können es nicht mehr verantworten, hier Partys zu veranstalten“, sagt Lorenz. Deshalb kommt nun das Aus. Das allerdings nicht für das komplette Areal.

Denn das Haupthaus ist gut erhalten. Schon 2008 wurden die oberen Stockwerke zu Bandräumen umgebaut. Nun sollen weitere Bands einziehen. Eine der Gruppen, die bereits im Triebwerk proben, ist „Crocodile Redemption“. Die drei Mitglieder der Band teilen sich mit sechs anderen Musikern einen Proberaum im Dachgeschoss. „Platz haben wir dadurch natürlich nicht so viel, dafür können wir endlich proben“, sagt Peter Maricke. Der 28-jährige Student ist der Leadsänger der Band. Über ein Jahr lang suchten die Musiker nach einem bezahlbaren Proberaum, bis sie im Triebwerk fündig wurden. „Eine Zeit lang haben wir zu Hause geprobt, aber auf Dauer geht das mit dem Krach nicht“, sagt Maricke.

Die Bandräume im „Triebwerk“ sind begehrt. „Es gibt eine Warteliste“, sagt Mario Lorenz. „Auf jeden der elf Räume kommen mehrere Bewerber.“ Die beiden Inhaber versuchen zu helfen, wo sie können und vermitteln zwischen den Bands, die einen Raum haben, und denen, die einen suchen. „Manche wollen ihren Raum gerne teilen, um die Kosten zu senken, dann nehmen sie andere Bands bei sich auf.“ Leise wird es so auf keinen Fall im Triebwerk.