Von Helene Krause
Döbeln. Weihnachtstrubel lockt die Döbelner am Wochenende in die Innenstadt. Weihnachtsmarkt, Eisbahn und offene Geschäfte laden zum Bummeln, Shoppen und Sporttreiben ein. Doch das ist noch nicht alles. Für Kinder und Erwachsene gibt es im Rathaus ein ganz besonderes Vergnügen. Dort stellt im Stadtmuseum Brigitte Zimmermann ihre selbst gebastelten Bären aus. Unter dem Motto „Teddybär im Märchenland“ hat die 77-jährige Döbelnerin 61 Märchenbilder gestaltet. Da liegt die Bärenprinzessin auf der Erbse, Rotkäppchen schaut auf den Wolf in Omas Bett und die sieben Schwaben klammern sich an einen langen Spieß.
Doch nicht nur Grimms Märchen haben es Brigitte Zimmermann angetan. Zu sehen sind unter anderem auch Szenen aus „1001 Nacht“, vom „Kleinen Häwelmann“ und zwei Bilder zeigen sogar Streiche von Max und Moritz.
Seit etwa zwanzig Jahren bastelt die 77-jährige die Teddybären, davon zehn Jahre Märchenszenen. „Ich bastle gern und ich habe Märchen gern“, nennt sie den Grund für das Hobby. Mit dem Basteln von Puppen hat sie angefangen. Nach der Wende fand sie in einer Handarbeitszeitung einen Schnitt für einen Teddybär. Sie probierte den Schnitt aus. Der Teddy gelang. Seitdem bastelt sie Teddybären. Irgendwann wurden daraus die Märchenszenen. „Es ist wie eine Sucht“, sagt sie. „Man will immer wieder etwas probieren.“ Unterstützt wird sie bei ihrem Hobby von ihrem Mann. „Der macht die Holzarbeiten“, sagt sie. Alle Figuren wurden von der Künstlerin selbst genäht, eingekleidet und mit individuellen Charakteren versehen und auch die Tiere, die zu den Bildern gehören, gestaltet sie selbst. Fast 1 000 Teddys hat sie in all den Jahren schon hergestellt.
Die Ausstellung in Döbeln kam zustande, weil Museumsleiterin Kathrin Fuchs von ihrer Oschatzer Kollegin 2015 gefragt wurde, warum sie noch keine Ausstellung mit Brigitte Zimmermann gemacht hat. Damals hatte Zimmermann ihre Märchenteddys in Oschatz gezeigt. Weil Zimmermann schon einmal im Döbelner Stadtmuseum eine Vitrine mit ihren Teddys ausgestellt hatte, rief Fuchs sie an und fragte, ob sie 2017 die Weihnachtsausstellung übernehmen würde. Brigitte Zimmermann sagte zu, denn sie freute sich sehr über das Angebot. Schon nach dem Sommer wurde mit der Planung der Ausstellung begonnen. Es musste unter anderem geklärt werden, welche Tische und welche Vitrinen verwendet. Die Teddys sollten in den Ausstellungsschränken nicht gedrängt aussehen. Dass das gut gelungen ist, darüber freut sich Kathrin Fuchs.
Für Interessierte gibt Zimmermann in der Ausstellung auch Schauvorführungen in der Bärenwerkstatt. Dafür hat die Hobbybastlerin Arme, Beine, Köpfe, Ohren und Rümpfe zu Hause genäht. „Die Teile müssen hier nur noch zusammengesetzt werden“, sagt sie. Geöffnet ist die Teddybärenausstellung noch bis zum 2. März 2018.