Riesa
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Teigwaren erwägen Ausgliederung

Derzeit wird wieder gestreikt. Am Montagnachmittag will sich der Geschäftsführer der Öffentlichkeit stellen. 

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© Foto: Archiv/Sebastian Schultz

Riesa. Das Nudelcenter der Teigwaren Riesa könnte künftig unabhängig von der eigentlichen Produktion betrieben werden. Das hat die Geschäftsleitung angesichts des laufenden Tarifstreits  erklärt. "In der Bewertung des vorliegenden Dokuments in Form des Manteltarifvertrags sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass wir für uns keine Möglichkeit sehen, eine Gastronomie sowie ein Handelsgewerbe mit einem produzierenden Gewerbe zu verflechten, sodass jedes für sich wirtschaftlich und flexibel genug bleibt", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Gespräche mit den einzelnen Abteilungen im Nudelcenter hätten ergeben, "dass wir hier mehr Flexibilität und Spontanität erzielen müssen". Dazu gehörten etwa andere Rahmenbedingungen, um beispielsweise auch in den Abendstunden Veranstaltungen anbieten zu können. 

"Wir haben uns im Detail damit beschäftigt, wie wir das für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglichen können und sind zu dem Entschluss gekommen, dass eine Lösung im Sinne aller Angestellten sein könnte, das Nudelcenter losgelöst und trotzdem mit entsprechenden Verbesserungen auch in Sachen Entgelt zu betrachten. Das würde auch unserer Kundschaft wieder die Möglichkeit eröffnen, die Riesa Nudeln im Komplettpaket erleben zu können – zu Zeiten, die das auch vollumfänglich möglich machen", so die Geschäftsleitung weiter. Alle Mitarbeiter in den Tarifvertrag einzubeziehen, würde Nachteile für Einzelne mitbringen.

Seit Dezember wurde bei den Teigwaren regelmäßig gestreikt - hier ein Foto von Januar 2019. Jetzt haben die Mitarbeiter erneut die Arbeit niedergelegt. 
Seit Dezember wurde bei den Teigwaren regelmäßig gestreikt - hier ein Foto von Januar 2019. Jetzt haben die Mitarbeiter erneut die Arbeit niedergelegt.  © Foto: Archiv/Sebastian Schultz

Geschäftsführer lädt zur Fragestunde

Am Montagnachmittag ab 15 Uhr will Geschäftsführer André Freidler eine öffentliche Fragestunde abhalten. Jeder, der vorbeikommen wolle, sei herzlich eingeladen, so das Unternehmen.

Gegen Kritik der Gewerkschaft NGG wehrte sich die Geschäftsführung. "Dass die NGG uns unterstellt, wir wollen uns unserer Verantwortung für einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bezug auf einen Tarifvertrag entziehen, empfinden wir als unangebracht, da wir in den letzten Verhandlungen gebeten worden sind, unserer unternehmerischen Verantwortung nachzukommen, was wir hiermit tun. Wir haben zugehört, was unsere Belegschaft möchte und arbeiten nun daran, das zu ermöglichen."

Der Tarifkonflikt zwischen Gewerkschaft und Teigwaren schwelt schon seit Ende 2018. Derzeit streikt die Belegschaft erneut, nachdem die jüngsten Verhandlungen ergebnislos verlaufen waren. Das Nudelkontor bleibt am Montag aber regulär geöffnet. "Wir schenken allen Kunden heute 25 Prozent Frühlings-Rabatt auf alle Nudeln", so das Unternehmen.  (SZ)