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Unternehmer Andreas von Bismarck ist tot

Im Alter von 40 Jahren ist der Chef der Terrot GmbH überraschend verstorben. Er war auch bekannt für sein Engagement bei "Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen".

Von Annette Binninger
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Der überraschende Tod von Andreas von Bismarck schockiert die sächsische Wirtschaft.
Der überraschende Tod von Andreas von Bismarck schockiert die sächsische Wirtschaft. © Terrot GmbH

Chemnitz. Die Nachricht traf Sachsens Unternehmerschaft am Montagnachmittag völlig überraschend: Im Alter von nur 40 Jahren ist Andreas von Bismarck, der Geschäftsführer und Gesellschafter der Chemnitzer Terrot GmbH, bereits am Donnerstag völlig unerwartet verstorben. Das teilte das Traditionsunternehmen in einer Pressemitteilung mit. Angaben zur Todesursache wurden darin nicht gemacht. Von Bismarck hinterlässt eine Frau und zwei Töchter.

Andreas von Bismarck war seit Februar 2008 Geschäftsführer von Terrot. Große Bekanntheit bei sächsischen Unternehmern hat er sich in den vergangenen Jahren auch durch sein Engagement beim Verein "Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen" erworben, der sich gegen Extremismus und für Toleranz. 

Auch als Unternehmer galt von Bismarck als äußerst erfolgreich und als Glücksfall für den nach der Wende strauchelnden Strickmaschinenbau in Sachsen. Der studierte Betriebswirt, Rechtswissenschaftler führte Teile des Ex-Textima-Kombinats in Chemnitz zurück an die Weltspitze. Terrot mit Wurzeln im schwäbischen Bad Cannstatt hatte das Chemnitzer Unternehmen 1993 übernommen. Von Bismarck brachte es wieder zum Blühen. Im Jahr 2015 wurde er für sein Engagement als einer von fünf "Sachsens Unternehmern des Jahres" von der Sächsischen Zeitung ausgezeichnet.

Bei Terrot trauert man sehr um den Spitzenmanager. „Dieser unerwartete Verlust erschüttert uns alle sehr", sagte Peter Schüring, der Terrot als alleiniger Geschäftsführer ab sofort weiterführen wird. "Andreas’ Beitrag zu einer Firmenkultur, die von Aufgeschlossenheit für die Belange der Mitarbeiter, Integrität und Nachhaltigkeit geprägt war, ist unschätzbar und wird uns sehr fehlen“, so Schüring.

Auch Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) reagierte „tief erschüttert“ auf die Todesnachricht. Sie habe ihn „persönlich tief getroffen“. Er habe Andreas von Bismarck als engagierten Unternehmer kennengelernt, „der für seine Mitarbeiter und seine Firma lebte und sich mit aller Kraft einsetzte“, teilte Dulig in einer Pressemitteilung mit. „Und ich habe ihn als überzeugten Demokraten geschätzt, der sich ehrenamtlich als Vorstand und als Gründungsmitglied im Verein “Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen„ beispielhaft für ein freundlicheres, toleranteres und sozialeres Sachsen engagierte.“ Sein Mitgefühl gelte seiner Familie. Andreas von Bismarck hinterlasse „eine große Lücke“, sagte Dulig. „Er wird uns fehlen.“

Auch der Verein "Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen", den von Bismarck mitbegründet hatte, nahm "mit Betroffenheit und großer Trauer" die Todesnachricht entgegen. "Wir verlieren mit Andreas von Bismarck einen strategischen Impulsgeber, der sich seit der Gründung 2016 mit Engagement und Haltung für ein weltoffenes Sachsen einsetzte", teilte Markus Rustler mit, der Geschäftsführer der Theegarten-Pactec GmbH & Co. KG ist. "Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass der Verein in kurzer Zeit zu einem stabilen Wirtschafts-Netzwerk mit dem klaren Bekenntnis für ein weltoffenes und internationales Sachsen wuchs, das für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wirbt und sich unter anderem für die Arbeitsintegration von Zuwanderern einsetzt."  Der Verein verliere "einen guten Freund und inspirierenden Menschen".

Nach Angaben der Terrot-Geschäftsführung wird die Bestattung von Andreas von Bismarck im engsten Familienkreis in Berlin stattfinden. Außerdem ist eine Gedenkfeier in Chemnitz geplant.