Zeitzeugen-Gespräche zum Kriegsende im Tharandter Wald

Das Interesse am Mitmach-Raum-Tagebuch zum Kriegsende im Tharandter Wald ist groß. Die Initiatorinnen Anke Binnewerg und Carola Ilian haben auf ihren Aufruf zum Mitmachen schon viele Kontakte zu Zeitzeuginnen und Zeitzeugen bekommen, die die Wochen des Kriegsendes zwischen Februar und Mai 1945 als Kinder oder Jugendliche erlebt haben. „Die Resonanz war umwerfend. Zahlreiche Vereine, Ortschronisten und Lokalhistoriker unterstützen uns. Uns wurden ganze Materialsammlungen übergeben, sodass wir mit der Auswertung bereits vollkommen ausgelastet sind. Schön ist, dass uns mehrere Menschen dabei ehrenamtlich unterstützen“, sagt Anke Binnewerg, die in Kurort Hartha wohnt.
Führung zum Tag des Denkmals
Über ihre Firma „Zeitformen“ erforscht sie historische Großräume. Carola Ilian arbeitet mit ihr öfter zusammen. Beide sind freischaffende Denkmalpflegerinnen und Künstlerinnen. Ende 2020 haben sie bereits eine Raum-Chronik für Kurort Hartha erarbeitet. Dafür haben sie Erinnerungsberichte und Material ausgewertet, das André Kaiser, der Ortsvorsteher und Ortschronist von Kurort Hartha, gesammelt hatte.
Er begleitet auch die aktuelle Arbeit am Raum-Tagebuch. Es soll im Frühjahr 2023 als Blog auf der Projekt-Internetseite erscheinen. „Aktuell konzentrieren wir uns ganz auf die Gespräche mit etwa zwölf Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die sehr bewegende Erinnerungen zu den Kriegsereignissen in Kurort Hartha, Tharandt, Colmnitz und Wilsdruff beitragen“, sagt Binnewerg.
Während des Projektes suchen sie und Carola Ilian auch immer wieder Schauplätze auf und erstellen Karten, um die Ereignisse räumlich vorstellbar zu machen. Für den Tag des offenen Denkmals am 11. September ist eine Führung für alle Interessierten auf der Schlossinsel Grillenburg geplant. Mit dabei: Ortschronist André Kaiser. Später soll es Erzähl-Cafés in den Orten rings um den Tharandter Wald geben.
Mehr auf dem Blog: https://zeitformen.com