Görlitz
Merken

Görlitzer Theater trauert um Alfred Schönfelder

Er war ein legendärer Dirigent und Chorleiter in Görlitz. Jetzt ist er gestorben - kurz vor seinem 96. Geburtstag. Ein Nachruf.

Von Sebastian Beutler
 2 Min.
Teilen
Folgen
Große Opern führte Alfred Schönfelder in seiner Görlitzer Zeit viele auf.
Große Opern führte Alfred Schönfelder in seiner Görlitzer Zeit viele auf. ©  Archiv/Pawel Sosnowski

Mit Alfred Schönfelder verbindet sich die beste Zeit des Görlitzer Theaters zu DDR-Zeiten. Zwischen 1955 und 1971 amtierte Schönfelder als Musikdirektor des Hauses.  47 Opern-Inszenierungen und 177 Sinfoniekonzerte fielen in die Zeit, dazu 200 Chorkonzerte mit dem Görlitzer Lehrerchor, den er 1957 gründete und mit dem er solche Werke wie Verdis "Requiem", Beethovens 9. Sinfonie mit der "Ode an die Freude" sowie Orffs Mönchgesänge "Carmina Burana" aufführte. Vor drei Jahren ließ es sich Schönfelder, damals bereits 92-jährig, nicht nehmen, zum 60-jährigen Bestehen des Lehrerchores noch einmal nach Görlitz zu kommen. Seine Aura verlieh dem Jubiläum einen besonderen Glanz. Jetzt ist er, kurz vor seinem 96. Geburtstag, gestorben. Seine Familie schrieb in der Todesannonce: "Über seinen Erdentagen ist der letzte Akkord verklungen."

1924 wurde Schönfelder als Sohn einer musikalischen Familie geboren. Während des Krieges begann er ein Studium am Dresdner Konservatorium und dirigierte Bruckners 3. Sinfonie bei den Dresdner Philharmonikern schon in dieser Zeit. Am Theater in Meißen hatte er dann 1947 sein erstes Engagement. Über Weimar, Meiningen und Plauen kam er 1955 nach Görlitz, wo er zusammen mit Intendantin Jutta Klingenberg ein gleichermaßen ambitioniertes wie attraktives Programm umsetzte. Schließlich ging er 1971 an die Leipziger Hochschule für Musik und Theater, wo er noch bis 2002 lehrte - mit fast 80 Jahren.

Mehr Nachrichten aus Görlitz lesen Sie hier

Mehr Nachrichten aus Niesky lesen Sie hier