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Tickerprotokoll: Demos in Dresden

Montag - und wieder demonstrierte Pegida in der Innenstadt. Am Altmarkt startete der 19. Abendspaziergang. sz-online.de berichtete im Ticker.

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© Ronald Bonß

Montag bleibt Pegida-Tag: Zum 19. Mal versammelten sich die Islamkritiker in der Dresdner Innenstadt zur Demonstration. Das Bündnis startete vom Altmarkt aus zu seinem „Abendspaziergang“. Fast parallel dazu fand wieder ein Postplatzkonzert statt, dieses Mal unter dem Motto „Zivilcourage.“ sz-online.de berichtete im Ticker vom Geschehen.

21:26 Uhr: Wir beenden hiermit unseren Ticker, bedanken uns für die Aufmerksamkeit und wünschen eine gute Nacht.

21:19 Uhr: Auch in Chemnitz ging heute ein Pegida-Ableger auf die Straße. Veranstalterangaben zufolge nahmen daran 400 Menschen teil. Bei der Gegenveranstaltung des Bündnisses „Chemnitz Nazifrei“ fanden sich etwa 250 Menschen ein. Auch wenn der Abend weitgehen störungsfrei verlief, musste die Polizei drei Straftaten erfassen: Bei einem Pegida-Teilnehmer wurde ein Telekopschlagstock sichergestellt und eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und das Waffengesetz aufgenommen. Aus den Reihen der Pegida-Gegner warf ein Unbekannter einen Stein auf den Aufzug. Der Stein traf einen Pegida-Ordner am Bein, verursachte jedoch keine Verletzung. Zudem wurde gegen einen Pegida-Gegner von Amts wegen Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Vermummungsverbot erstattet.

21:04 Uhr: Die Polizei zieht ihr Fazit: Demnach haben sich rund 7.700 Personen - und somit 1 200 mehr als in der Vorwoche - zur Versammlung der Pegida eingefunden. Im Einsatz waren 632 sächsische Beamte.

20:54 Uhr: Die 19. Veranstaltung von Pegida ist beendet. Angaben der Polizei zur Teilnehmerzahl liegen noch nicht vor.

20:51 Uhr: Bachmann erklärt unter Vorbehalt, der MDR berichte von mehr als 15 000 Teilnehmern (ein entsprechender Kommentar auf der Pegida-Facebookseite verwies jedoch auf einen Bericht vom Dezember 2014). Anschließend kündigt er das Ende der Veranstaltung an und übergibt das Mikro an den Vorsänger der Nationalhymne. Kommende Woche treffe man sich wieder auf dem Altmarkt.

20:42 Uhr: Bachmann erklärt, es habe mit den Tonnen nicht so geklappt wie gewünscht - es seien „viele einfach daran vorbeigegangen“. Anschließend tritt Morris Barsoum von der rechtspopulistischen Bewegung Pax Europa auf die Bühne. Der 67-jährige Ägypter spricht von der Verdrängungen und Vernichtung der koptischen Christen in seiner Heimat. „Wir sind zu einer Minderheit geworden. Überall wo der Islam sich niedergelassen hat, hat er alle anderen Kulturen verdrängt oder zerstört. Denkt daran, dass euch sowas nicht passieren darf“, warnt er.

20:40 Uhr: Heute ist Ausdauer gefragt, Bachmann kündigt an, dass es noch weitere zwei, drei Minuten dauern werde, bis man weitermachen könne.

20:33 Uhr: Bachmann erklärt, man brauche noch fünf Minuten, da das Ende des Zuges noch am Postplatz sei.

20:30 Uhr: Obwohl die Tonnen noch mit Münzen gefüllt werden, berichtet Pegida auf seiner Facebookseite von 18 000 Spaziergängern. Offizielle Angaben gibt es bislang noch nicht.

20:21 Uhr: Inzwischen positionieren sich die Bannerhalter wieder vor dem Sprechercontainer. Wie es weitergeht ist noch unklar.

20:12 Uhr: Die ersten Münzen fallen in die Tonnen. Eine SZ-Reporterin beobachtet mehrere ankommende Teilnehmer, die der Aufforderung Bachmanns, nur eine Münze einzuwerfen, nicht nachkommen.

20:08 Uhr: Langsam kehrt der Zug zum Altmarkt zurück. Am „Intecta“-Gebäude warten die Ordner mit den grünen Tonnen.

20:03 Uhr: Während aus dem Pegida-Zug „Wir sind das Volk“ ertönt, antworten die Demonstranten vom Postplatz mit „Nazis raus“ und „Haut ab!“. Ein bisschen Humor bricht sich bei den Pegida-Spaziergängern Bahn: „Eure Eltern laufen bei uns mit“. Ohne gereckten Mittelfinger geht es aber trotzdem nicht.

19:59 Uhr: In Kürze passiert der Spaziergang den Postplatz, was erklärt, warum dort diesmal mehr Polizeiwagen positioniert sind.

19:55 Uhr: Neben dem üblichen Pegida-Banner an der Spitze des Zuges sieht man heute auch ein ähnlich gestaltetes Banner des Leipziger Ablegers Legida. Dort findet heute keine Kundgebung statt.

19:50 Uhr: Die Spitze des Pegida-Zuges ist mittlerweile in Höhe Centrum-Galerie.

19:47 Uhr: Wie an jedem Montag kommt es in der Innenstadt zu Verkehrsbeeinträchtigungen. Die Dresdner Verkehrsbetriebe informieren auf Twitter über Störungen und Umleitungen.

19:41 Uhr: Wie auch in den vergangenen Wochen haben sich auf dem Postplatz etwa 200 Menschen zum Konzert eingefunden. Diesmal sollen die Bands Cameron Lines und Lotta Sleeps spielen.

19:40 Uhr: Wie genau die „Zählung“ des Pegida-Orgateams sein wird, kann man in einem Video des Boulevard-Portals Mopo 24 erkennen. Eine Frau steckt vor den Augen des überwachenden Anwalts mehrere Münzen in die grünen Tonnen.

19:34 Uhr: Die Spitze des Spaziergangs passiert auf der St. Petersburger Straße gerade die Einmündung der Kreuzstraße und biegt wenig später in den Dr. Külz Ring ab.

19:22 Uhr: Ein Herr bittet Bachmann, der Gruppe 14 auszurichten, dass sie in Berlin nachfragen sollen, warum die „Messias-Briefe“ nicht beantwortet werden. Der 42-Jährige erklärt: „Ich hab keinen Einfluss auf die.“ Zum Thema OB-Wahl erklärt er: „Selbst wenn wir nur Zweiter werden, setzen wir ein Signal. Da setze ich jetzt alle Kraft rein.“ Außerdem kündigt er an, dass kommende Woche fünf Redner sprechen sollen.

19:17 Uhr: Bachmann erklärt jetzt die Prozedur mit den grünen Tonnen, in die die Teilnehmer eine Münze, einen Knopf oder einen Chip werfen sollen. Die dadurch ermittelte „offizielle Teilnehmerzahl“ soll dann am Dienstagmorgen bekannt gegeben werden. „Wir wollen uns nicht weiter mit falschen Zahlen verdummen lassen“. Die Menge grölt erneut „Lügenpresse“. Anschließend startet der Spaziergang.

19:15 Uhr: Nun ist Rösler, der die ganze Zeit bei zweistelligen Temperaturen in Dresden mit Bommelmütze sprach, fertig. Ohne den Inhalt bewerten zu wollen: Es ist auch rhetorisch nicht der beste Vortrag gewesen.

19:11 Uhr: Der Legida-Leiter schwingt mal wieder eine seiner Hassreden und jetzt gegen die Politik, die zu einer Parteien-Demokratie übergehe. „Das ist keine Demokratie, sondern die DDR im Modus 2015“, brüllt er und fängt sich lauten Jubel ein. Die Masse wird ihrer altbekannten Parolen nicht müde. Sie grölen „Wir sind das Volk“ und „Lügenpresse“, „Wir kommen wieder“ und „Ami go Home“.

19:06 Uhr: Silvio Rösler spricht immer noch, der Jubel des Publikums hat spürbar nachgelassen. Für ein „Merkel muss weg“ ist aber noch Kraft da.

19:01 Uhr: Rösler wettert weiter gegen alles und jeden - und verhaspelt sich gelegentlich. Dennoch ist den Anwesenden klar: „Jung muss weg!“ Es ist im Übrigen nicht allzu lange her, dass sich Pegida von Legida distanziert hat. Davon ist heute nichts mehr zu spüren.

18:57 Uhr: Bachmann kündigt an, dass er den ominösen OB-Kandidaten am 6. April auf der Veranstaltung in der Flutrinne verkünden werde. Die Veranstaltung sei bereits angemeldet, es kämen Dr. Pröbstl und viele weitere Überraschungsgäste. Lauter Beifall. Anschließend spricht Legida-Chef Silvio Rösler über das, was seiner Ansicht nach in Dresden klappt und in Leipzig nicht. Und fast hätte man es vermisst, schallt es nun doch „Lügenpresse“ über den Platz - wie jeden Montag.

18:55 Uhr: Nachdem die Pegida-Teilnehmer wieder gegen die „Volksverräter“ schimpfen, nimmt sich Bachmann die Mitglieder des sächsischen Landtags vor und thematisiert die geplanten Diäterhöhungen. Wieder tönt es „Volksverräter“ über den Altmarkt. Bachmann echauffiert sich wie in jeder Woche gegen die Politiker, doch eine Partei ist neu. „Selbst die AfD hat ihre Bodenhaftung verloren, sie befürworten das Gesetz, dass Lehrerinnen Kopftücher tragen dürfen“, beschwert er sich. „Erst nehmen sie uns die Kreuze, dann unterrichten sie in Kopftüchern. So geht es nicht weiter, wir sind Fremde im eigenen Land.“

18:49 Uhr: Weiter geht’s mit Bachmanns Schilderungen zur Wuppertal-Demo. Dabei lobt er den „heroischen“, deeskalierenden Einsatz des „Holländers“ Edwin Wagensveld. Die Schilderungen des Vorgehens der Polizei in Wuppertal wird mit Buh-Rufen vom Publikum quittiert.

18:45 Uhr: Bachmann tritt ans Rednerpult, eröffnet die 19. Pegida-Veranstaltung und verliest die Kundgebungsauflagen - die Fahnenstangen dürfen diesmal zwei Meter lang sein. Neben der Aufforderung, auf Laserpointer zu verzichten gibt Bachmann einen Erlebnisbericht aus Wuppertal zum Besten. „Es war natürlich nicht wie in Dresden. Jeder wurde polizeilich erfasst. Ich muss sagen, sowas habe ich noch nie erlebt.“ Die Menge reagiert mit lauten „Buh“-Rufen. Am meisten habe Bachmann die Kooperation mit der Polizei schockiert. „Da funktioniert das nicht so toll mit der Polizei wie hier in Sachsen.“

18:38 Uhr: Offenbar verzögert sich der Start der Veranstaltung - der Altmarkt füllt sich unterdessen weiter, alle Altersgruppen sind vertreten. Die Organisatoren verteilen Flugblätter mit den „Dresdner Thesen“.

18:32 Uhr: Die Plakate der Pegida-Anhänger fordern unter anderem „Schluss mit Sanktionen gegen Putin“ oder den „deutschen Frühling“.

18:28 Uhr: Auf dem Postplatz wird die mobile Bühne für das heutige Konzert aufgebaut. Um den Platz haben sich erheblich mehr Polizeiwagen als in den vergangenen Wochen platziert.

18:22 Uhr: Der Altmarkt füllt sich. Schätzungsweise 2000 Pegida-Anhänger haben sich bislang versammelt. Die Leute strömen von allen Seiten ein, viele tragen Deutschlandflaggen bei sich. Vor dem Sprecherwagen stehen fünf grüne Tonnen, in welche die Teilnehmer nach dem Spaziergang ihre Münzen einwerfen sollen.

17:40 Uhr: Pegida-Chef Lutz Bachmann hatte am vergangenen Montag eine Großkundgebung in der Flutrinne für den 23. oder 30. März angekündigt. Heute teilte die Stadt Dresden mit, dass diese Veranstaltung am Ostermontag stattfinden soll.

17:40 Uhr: Auch sie sind mittlerweile ein fester Termin in Dresden: die montäglichen Postplatzkonzerte. Ab 19 Uhr geht es heute dabei um das Thema „Zivilcourage“.

17:30 Uhr: Nachdem es eigentlich bei allen Pegida-Veranstaltungen Meinungsverschiedenheiten über die Teilnehmerzahlen gab, hatte Lutz Bachmann in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass man heute eine eigene „Spaziergängerzählung“ durchführen wolle. Demnach soll jeder Demonstrant eine Münze in eine versiegelte Box einwerfen. Die Münzen wolle man im Anschluss zählen lassen und den Betrag spenden.

17:07 Uhr: Wie bereits in der vergangenen Woche ruft Pegida heute wieder auf den Altmarkt. In den Wochen davor hatte das Bündnis sich stets auf dem historischen Neumarkt getroffen. Die nach dem Führungsstreit eingebrochenen Teilnehmerzahlen sind in den vergangenen Wochen nach Polizeiangaben wieder auf zuletzt über 6 000 gestiegen.