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Tickerprotokoll: Die Demos in Dresden

Zum 20. Mal demonstrierte das Pegida-Bündnis am Montag in Dresden. Es gab auch Gegenaktionen - sz-online berichtete im Ticker.

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© dpa

Bereits zum 20. Mal demonstrierte Pegida am Montag in Dresden. Zudem gab es zwei Gegen-veranstaltungen: Das Bündnis „Dresden Nazifrei“ veranstaltete eine Kundgebung auf dem Neumarkt, die Bürgervereinigung „Dresden für alle“ rief auf den Postplatz. Von dort startete eine „Prozession der Angsthasen“ zum Neumarkt. Das Tickerprotokoll des Abends:

21:30 Uhr: Wir beenden unseren Liveticker und wünschen einen guten Abend und eine gute Nacht.

21:28 Uhr: Nun gibt die Polizei doch Zahlen heraus: Zur Pegida-Versammlung kamen rund 5.500 Personen auf den Altmarkt. Auf dem Postplatz hatten sich heute rund 500 Personen eingefunden. Nach der Kundgebung lief die „Angsthasen-Prozession“ zum Neumarkt, letztlich waren insgesamt 900 Menschen bei der Abschlusskundgebung. 610 sächsische Beamte waren heute im Einsatz.

20:55 Uhr: Verwirrung zu später Stunde: Die Polizei wird heute erstmals keine Teilnehmerzahlen zu den Demonstrationen in der Dresdner Innenstadt veröffentlichen. Man spricht von „mehreren Tausend“ Menschen bei Pegida und „mehreren Hundert“ auf der Gegenseite. Das Ausbleiben der Zahlen wird nicht begründet. Derweil neigt sich die „Hasenprozession“ auf dem Neumarkt ihrem Ende zu.

20:38 Uhr: Als Persiflage auf die fehlgeschlagene Münz-Zählmethode vom vergangenen Montag (siehe unten) umrunden die Gegendemonstranten nun drei mal die Frauenkirche - zur „Volkszählung“.

20:24 Uhr: Die Pegida-Kundgebung ist beendet.

20:23 Uhr: Lutz Bachmann entschuldigt das Fehlen einer eigentlich geplanten „Gastrednerin“ - diese wäre angeblich auf der Autobahn steckengeblieben.

20:21 Uhr: Bachmann kündigt eine „Liveschalte“ aus Leipzig und Chemnitz an - man will jetzt erstmals Sachsen-synchron die Hymne absingen. Der schon von anderen Kundgebungen bekannte „Einsinger“ betritt die Bühne und das Deutschlandlied erklingt.

20:19 Uhr: Lutz Bachmann betritt die Bühne und verkündet, dass „unser Kandidat“ für die OB-Wahl feststeht. Einen Namen nennt er nicht. Er kündigt weiter die Veranstaltung in der Flutrinne am 13. April an, bei der der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders sprechen wird.

20:18 Uhr: Die Postplatz-Demonstranten laufen nun gen Theaterplatz. Zwei Krankenwagen sind vorgefahren - ein Gegendemonstrant liegt am Boden und wird versorgt. Er hatte offenbar Pfefferspray in die Augen bekommen.

20:11 Uhr: Noch immer liegt der Sächsischen Zeitung vonseiten der Pegida keine Bestätigung der OB-Kandidatur von Tatjana Festerling vor. Lutz Bachmann äußerte auf Nachfrage wörtlich: „Keine Ahnung, was in Chemnitz abgeht.“ In Chemnitz war Festerling bei der heutigen Cegida-Kundgebung als Kandidatin vorgestellt worden.

20:07 Uhr: Am Postplatz beruhigt sich die Situation wieder.

20:06 Uhr: Die Demonstranten auf dem Altmarkt warten jetzt auf die Abschlussrede des 20. „Abendspaziergangs“.

20:05 Uhr: Eine SZ-Reporterin berichtet von „Beinahe-Schlägereien“ am Postplatz. Die Polizei trennt die Pegida-Anhänger von den Gegendemonstranten.

20:00 Uhr: Mehrere hundert Gegendemonstranten stehen nun neben dem Pegida-Zug. Die beiden Seiten werden nur von einer Kette von Polizeiwagen voneinander getrennt - die Polizisten scheinen die Situation unter Kontrolle zu haben.

19:58 Uhr: Die ersten Teinehmer des „Abendspaziergangs“ sind wieder auf dem Altmarkt.

19:55 Uhr: Das Gros der Pegidisten bewegt sich derweil wieder auf der Wilsdruffer Straße in Richtung Altmarkt.

19:51 Uhr: Immer mehr Demonstranten verlassen das Vorfeld der Postplatz-Bühne, um in Richtung Pegida-Zug zu gehen.

19:50 Uhr: „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!“ trifft auf „Nazis raus!“ trifft auf „Antifa, ha, ha, ha!“ trifft auf „Zecken!“ trifft auf „Nationalismus raus aus den Köpfen!“ trifft auf „Bolschewistenschweine!“ und „Faules Pack!“ etc. etc.

19:48 Uhr: Die Konfrontation der Schreihälse auf dem Postplatz hat begonnen - es gibt jetzt die beliebte „politische Kundgebung in Sicht- und Hörweite“. Dazwischen die nicht zu beneidenden Beamtinnen und Beamten der Polizei.

19:45 Uhr: Auf die Postplatz-Bühne spricht nun Olaf Sanders, der an der TU als Professor für systematische Erziehungswissenschaften unterrichtet. Es geht um das Phänomen Angst und ihre Projektion auf Ventile, die von dem eigentlichen, schwerer zu lösenden Fokus der Angst ablenken sollen. Schon Sigmund Freud habe darauf hingewiesen, dass Angst häufig zu der Entwicklung eines strengen „Über-Ich“ führt. Das beweise infantile Züge. Die Demonstranten reagieren auf diese Aussage mit Applaus und zustimmenden Jubelrufen.

19:40 Uhr: Die Spitze des Pegida-Zugs ist jetzt auf der Marienstraße, in etwa auf Höhe der Tiefgarageneinfahrt der Altmarkt-Galerie. Weiter geht es in Richtung Postplatz.

19:34 Uhr: Pegida nimmt wie in der vergangenen Woche die „erweiterte“ Route über die Wallstraße.

19:26 Uhr: Inzwischen haben sich geschätzt etwa 400 Menschen zur Gegendemonstration auf dem Postplatz eingefunden. Einige Hasenohren sind nun auch zu sehen.

19:24 Uhr: Die ersten Pegida-Demonstranten passieren den Georgplatz.

19:22 Uhr: Kundgebungsleiter Frank Eckhardt eröffnet die heutige Veranstaltung auf dem Postplatz. Er tritt im Ganzkörper-Hasenkomstüm auf die Bühne und verkündet das heutige Motto: Angst. „Im Anschluss an das Konzert laufen wir zum großen Hasen“, scherzt er. Auf dem Neumarkt wurde heute ein riesiger Hase aufgestellt.

19:20 Uhr: Die ersten Pegida-Demonstranten erreichen das Rathaus. Hin und wieder ertönt aus dem Zug „Wir sind das Volk!“

19:14 Uhr: Auf dem Postplatz sammeln sich die Anti-Pegida-Demonstranten. Schätzungsweise 200 Menschen sind bislang gekommen, als Hasen haben sich allerdings nur wenige kostümiert.

19:11 Uhr: Die „Freie Presse“ aus Chemnitz meldet auf ihrer Website, dass die frühere Hamburger AfD-Politikerin Tatjana Festerling die Dresdner OB-Kandidatin der Pegida werden soll. Festerling ist seit Februar dieses Jahres Pegida-Vereinsmitglied. Sie hatte bereits mehrfach bei den Dresdner Pegida-„Spaziergängen“ am Mikro gestanden - ob ein sonstiger Bezug zur Stadt Dresden besteht, der sie für den OB-Posten qualifizieren könnte, liegt derzeit noch im Dunklen.

19:08 Uhr: Der Beginn des „gesitteten Abendspaziergangs“ wird von Bachmann angekündigt - und schon kommt Bewegung in die Massen. Man läuft jetzt wie gewohnt in Richtung Pirnaischer Platz.

19:07 Uhr: „Wir sind das Volk und lassen uns nicht das Leben aus der Hand nehmen, schönen Abend!“ sagt Alex und verlässt die Bühne. Bachmann dankt ihm für seine Rede - scheint aber peinlich berührt vom Beitrag des Vorredners zu sein.

19:05 Uhr: Die Anhänger des Bündnisses „Dresden Nazifrei“ haben sich heute auf dem Neumarkt versammelt, um ihre Wünsche an die Zukunft und vor allem an die Politik zusammen zu tragen. Die Ergebnisse wird das Bündnis auf seiner Website veröffentlichen. Etwa 150 Menschen waren da und schließen sich nun dem Konzert auf dem Postplatz an.

19:05 Uhr: „Alex“ faselt sich weiter durch sein Manuskript, stockt ständig in seinem von Thema zu Thema springenden Argumentationsfluss. Mit diesem Redner tut sich Pegida definitiv keinen Gefallen.

19:03 Uhr: „Alex“ schreit in breitestem Sächsisch ins Mikro - es geht erneut gegen Martin Dulig, seine Kritik an Pegida, um Duligs Sohn (der mit einer sehr fragwürdigen Wortmeldung zu den Bombenangriffen auf Dresden einigen Aufruhr verursacht hatte), die Partei SPD an sich, die noch nie etwas für den in Pegida-Reden hoch beliebten „kleinen Mann“ getan habe etc. etc.

19:02 Uhr: Das Mikro wird an „den Alex“ übergeben. Wer auch immer er ist - es ist bei Pegida häufig nicht üblich, Redner mit vollem Namen vorzustellen.

19:01 Uhr: Der Redner dankt im Namen des Orga-Teams von Pegida dem „lieben Lutz“ für sein Engagement. Die Menge skandiert „Danke, Lutz!“. Der Redner überreicht ein gerahmtes Bild, das von Orga-Team-Mitgliedern signiert wurde.

18:58 Uhr: Ein neuer Redner schimpft jetzt einmal mehr über „die Medien“, den „weltfremden“ Herbert Grönemeyer und seinen Auftritt in Dresden, falsch ausgegebene Steuergelder etc. etc. - der übliche Rundumschlag gegen alles und jeden.

18:57 Uhr: Bachmann: „Die Menschen in Europa wachen langsam auf!“ - und es werden angeblich überall immer mehr.

18:55 Uhr: Es geht jetzt um die linksextremen Ausschreitungen in Frankfurt am Main. Angeblich werden „mordbereite Linke“ von der deutschen Politik hofiert.

18:54 Uhr: Bachmann: Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig solle weniger Engagement gegen Pegida fordern, sondern mehr Mittel für die Polizei im Kampf gegen den Linksextremismus.

18:51 Uhr: Bachmann thematisiert die Toleranzpolitik der Stadt Dresden und deren „rot-rot-grün versiffte Amststuben“. Die Schwulen und Lesben wolle man zum Christopher Street Day aus Lärmschutzgründen aus dem Stadtzentrum verbannen - für jegliche Form von Anti-Pegida-Protesten bzw. „Toleranzkonzerte“ gelte das aber nicht.

18:48 Uhr: Es geht um die Impulse, die Pegida angeblich durch ganz Deutschland schickt - und mal wieder gegen Cem Özdemir und seine Cannabispflanze.

18:47 Uhr: Die höchst fragwürdige Demonstranten-Zählungsaktion am vergangenen Montag (siehe unten) wird thematisiert - die Medien, besonders die Dresdner Morgenpost hätten sich darüber lustig gemacht. Weiter sagt Bachmann: „Jeder einzelne von euch ist ein Held!“ - das kommt natürlich gut an.

18:46 Uhr: Lutz Bachmann betritt die Bühne und eröffnet die Veranstaltung. Er verliest die polizeilichen Auflagen und bedankt sich bei den anwesenden Beamten.

18:42 Uhr: Offenbar verschiebt sich der Beginn der Veranstaltung heute etwas nach hinten.

18:32 Uhr: Auf dem Theaterplatz stehen bisher nur einige wenige Personen neben einem Transporter.

18:30 Uhr: Jetzt sind etwa 2.000 bis 3.000 Menschen auf dem Altmarkt versammelt, der Zustrom aus den Seitenstraßen ist hoch.

18:15 Uhr: So langsam füllt sich der Altmarkt - die Pegida-Anhänger versammeln sich hier zum 20. „Abendspaziergang“.

17:59 Uhr: Auch in den kommenden Wochen bleibt Dresden nicht von den Pegida-Demonstrationen verschont. Wie die Stadt Dresden heute mitteilte, liegen für die kommenden drei Montage - also auch für den Ostermontag - schriftliche Anmeldungen vor.

17:25 Uhr: Mit einer „Prozession der Angsthasen“ wollen sich Musiker und andere Künstler den wöchentlichen Pegida-Demos entgegenstellen. Künstlerische und satirische Aktionen seien eine Bereicherung für die politische Debatte, sagte Eric Hattke vom Bündnis „Dresden für alle“, das die Aktion unterstützt. Interessenten sollen sich mit jeder Form von „Hasen-Utensilien“ in die Prozession einreihen. Auftakt sind die Postplatzkonzerte um 19 Uhr, im Anschluss bewegt sich die Hasenprozession über den Theaterplatz bis zum Neumarkt.

17:11 Uhr: In der vergangenen Woche hatte vor allem die fragwürdige Pegida-Teilnehmerzählung durch einen Anwalt für Lacher gesorgt. Eigentlich wollte man beweisen, dass die Polizei die offiziellen Teilnehmerzahlen herunterspielt - doch die Sache ging gründlich schief.

16:55 Uhr: Das Bündnis „Dresden Nazifrei“ startet bereits um 17:30 Uhr auf dem Neumarkt mit seinem Protest.

16:40 Uhr: Auch heute macht Pegida wieder seinen „Spaziergang“ und trifft sich um 18:30 Uhr am Altmarkt. In der vergangenen Woche mobilisierte das Bündnis nach Polizeiangaben 7 700 Anhänger.