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Mehr Hunde in Sachsens Großstädten

In Leipzig, Dresden und Chemnitz gibt es immer mehr Hunde. Doch wie sieht es mit speziellen Hundewiesen aus?

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In Leipzig sollen in den nächsten Jahren neue Hundewiesen entstehen. In Dresden gibt es keine.
In Leipzig sollen in den nächsten Jahren neue Hundewiesen entstehen. In Dresden gibt es keine. © dpa-Zentralbild

Leipzig. Die Zahl der steuerpflichtig gehaltenen Hunde in den sächsischen Großstädten wächst. Anfang dieses Jahres habe es in Leipzig rund 24.700 und damit über 1.000 mehr als im Vorjahr gegeben, teilte die Stadt mit. Derzeit können sich die Vierbeiner auf 43 Hundewiesen mit einer Gesamtfläche von rund 17 Hektar austoben. Ab kommendem Jahr sollen neue Wiesen dazukommen, wenn der Stadtrat grünes Licht gibt.

In Dresden gibt es wiederum gar keine explizit ausgewiesenen Hundewiesen. Doch auch in der Landeshauptstadt kamen mehr Hunde dazu. Ende vergangenen Jahres waren es 15.500 und damit wie in Leipzig gut 1000 mehr als 2020.

In Chemnitz waren Ende 2021 knapp 9.400 steuerpflichtig gehaltene Hunde gemeldet. Ende 2020 waren es nur 300 weniger. Die Stadt bietet Vierbeinern und ihren Haltern 20 Wiesen mit einer Gesamtfläche von knapp zehn Hektar. Im Gegensatz zu Leipzig hegt die Stadt derzeit jedoch keine Pläne, das Angebot zu erweitern. Dafür müsste Grund erworben werden, hieß es. Alle geeigneten Flächen seien bereits ausgewiesen.

Nicht alle Rassen eignen sich für Großstadt

Prinzipiell seien Hundewiesen sinnvoll, sagt Michael Sperlich vom Landestierschutzverband Sachsen und Geschäftsführer des Ersten Freien Tierschutzvereins Leipzig und Umgebung. Insbesondere in Leipzig würden die Flächen den Anforderungen jedoch nur selten entsprechen. Die Wiesen seien entweder zu klein, nach außen nicht richtig abgesichert oder würden von Laufwegen durchkreuzt. "Das führt dazu, dass sich die Hunde zwar artgerecht bewegen, aber in Bereichen, in denen sie es nicht dürfen." Mittlerweile kündigte die Stadt an, ab kommendem Jahr vier Hundewiesen umzäunen zu wollen.

Die artgerechte Haltung sei in den Großstädten auch abseits ungeeigneter Flächen problematisch. "Es gibt immer mehr Menschen, die Hunde nicht nach Rasseeigenschaften, sondern Aussehen anschaffen", berichtet Sperlich. Arbeitshunde wie Huskys oder Hütehunde wie Australian Shepherds könnten in der Enge der Großstadt in der Regel nicht artgerecht gehalten werden, da sie dort unterfordert seien. "Diese Hunde landen dann auch bei uns im Tierheim."

"Vor dem Anschaffen sollte man sich fragen, wozu der Hund ursprünglich gezüchtet wurde", rät Sperlich. Nicht alle Rassen eigneten sich für ein Leben in der Großstadt, nicht alle Tiere könnten problemlos mit anderen auf einer Wiese herumtollen. (dpa)