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Junge Wölfe richten sich in Scheune bei Gablenz ein

Zwei erkrankte Wolfswelpen nutzen eine Scheune bei Gablenz als Schlafplatz. Auch bei Radeberg ist das vorgekommen. Das Umweltlandesamt gibt dennoch Entwarnung.

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In Gablenz im Landkreis Görlitz rückt der Wolf den Menschen auf den Pelz.
In Gablenz im Landkreis Görlitz rückt der Wolf den Menschen auf den Pelz. © Symbolfoto: dpa

Gablenz/Dresden. Eine Scheune bei Gablenz im Landkreis Görlitz dient zwei Wolfswelpen als regelmäßige Schlafstätte. Das bestätigte am Donnerstag die Fachstelle Wolf beim Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden.

Demnach hatten Mitarbeiter eines Agrarbetriebs frühmorgens am 14. und 15. Dezember einen Wolf aus der Scheune kommen sehen. Das offene Gebäude dient als Heulager und Abstellort für landwirtschaftliche Gerätschaften. Zur Beobachtung wurde eine Kamera installiert. Deren Aufnahmen bestätigten nun, dass sich mindestens zwei Wolfswelpen regelmäßig in der Scheune aufhalten beziehungsweise ein- und aus gehen, teilte das Landesamt mit. Die Jungtiere wiesen teilweise Anzeichen von Räude auf. Das Heulager diene ihnen offenbar als warmer und trockener Schlafplatz. Es gebe "keinerlei Anzeichen, dass die jungen Wölfe die menschliche Nähe suchen". Bei erkrankten Wölfen könne jedoch das natürliche Fluchtverhalten verzögert sein.

Aus der Umgebung von Gablenz liegen der Fachstelle Wolf nach eigenen Angaben aus den jüngsten drei Monaten sieben weitere Sichtungsmeldungen vor. Meist seien Wölfe gesehen worden, die in großer Distanz über Felder liefen. Keine der Sichtungen deuteten auf ein auffälliges Verhalten hin, hieße es. In Gablenz hatten Einwohner jedoch zuletzt berichtet, seit Oktober gäbe es neun Wölfe im Ort, die kaum Scheu zeigten.

Auch aus anderen Regionen Sachsens registrierte das Landesumweltamt Wolfssichtungen. So sei Anfang Dezember eine Beobachtung in der Region Radeberg gemacht worden, bei der ein offensichtlich an Räude stark erkrankter Wolf Schutz in einem offenen Heulager suchte. Anders als in Gablenz sei jedoch kein regelmäßig genutzter Schlafplatz festgestellt worden. Seit dem 14. Dezember gebe es gar keine Spuren mehr. Die Fachstelle Wolf vermutet, dass das Tier an seiner Erkrankung gestorben ist. (uwo)