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Warum so wenige Koalas in Zoos leben

Nur drei deutsche Zoos halten Koalas, darunter zwei in Sachsen. Die kleinen Eigenbrötler sind schwer zu besorgen und zu ernähren. Ein Besuch.

Von Franziska Klemenz
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Das Aushängeschild des Dresdner Zoos: Die Koalas Sydney und Mullaya, von denen zuweilen nur ein Fuß oder ein Ohr zu sehen ist.
Das Aushängeschild des Dresdner Zoos: Die Koalas Sydney und Mullaya, von denen zuweilen nur ein Fuß oder ein Ohr zu sehen ist. © Maximilian Helm

Das Gehege könnte ein Standbild sein. Ein silbergrauer Fellkloß hängt an einem Ast, der Kopf versunken, der Rücken krumm. Unbewegt, minutenlang. „Koalas sind nicht so ruhig, weil sie vom Eukalyptus bekifft sind“, sagt Olaf Lohnitz, Koala-Hauptpfleger im Dresdner Zoo. „Sie sind ruhig, weil der Eukalyptus schwer verdaulich ist.“ Etwa 20 Stunden ruhen Koalas am Tag - vier Stunden mehr als Faultiere. Ihr einziges Lebensmittel, der Eukalyptus, wandert etwa 72 Stunden lang durch den Koala.

Fahles Morgenlicht dringt durch die Dachfenster ins Brandes-Haus, in dem Koalas, Affen, Faul- und Gürteltiere, Ameisenbären und Vögel leben. Es rauscht, krächzt und tropft - der klassische Tropenhaus-Sound.

Blätter rascheln, Lohnitz wühlt sich zu dem Fellkloß durch. Vor dem Frühstück soll Sydney auf die Waage. „Na, du?“, fragt der 54-Jährige das Koalamädchen, das er aus Holland her begleitet hat.

Besonders große Lust hat Sydney am Morgen erstmal nicht, von ihrem Ast zu steigen. Der Job als Pfleger der zuweilen etwas sturen Koalas erfordert oft Geduld.
Besonders große Lust hat Sydney am Morgen erstmal nicht, von ihrem Ast zu steigen. Der Job als Pfleger der zuweilen etwas sturen Koalas erfordert oft Geduld. © Maximilian Helm
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