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Viele Wolfsangriffe in Sachsen

Dutzende Nutztiere sind in diesem Jahr bereits von Wölfen attackiert worden. Besonders zwei Regionen sind betroffen.

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Nutztierhaltern in Sachsen bereiten die Wölfe wieder vermehrt Sorgen.
Nutztierhaltern in Sachsen bereiten die Wölfe wieder vermehrt Sorgen. © Symbolfoto: dpa/Soeren Stache

Dresden. Mit dem Beginn der Weidesaison werden in Sachsen wieder vermehrt Wolfsangriffe auf Nutztiere gemeldet. Besonders betroffen seien derzeit die Regionen Wittichenau und Kamenz in Ostsachsen, teilte die Fachstelle Wolf beim Landesumweltamt am Mittwoch mit. Bauern und Tierzuchtverbände zeigen sich angespannt wegen der Entwicklung.

Die Fachstelle Wolf ruft Tierhalter auf, die Schutzmaßnahmen für ihre Herden zu überprüfen und zu verbessern. Ein hundertprozentiger Schutz vor Wolfsübergriffen sei zwar nicht möglich. Aber die Schäden ließen sich begrenzen. Am wirksamsten sei ein gut gebauter Elektrozaun.

Dutzende Tiere attackiert

Der Landesbauernverband berichtete, dass in diesem Jahr bereits 83 Weidetiere von Wölfen attackiert wurden. Dazu gebe es eine Dunkelziffer, die der Verband mit 50 Prozent für "nicht übertrieben" hält. Die Bauern planen gemeinsam mit fünf anderen Verbänden, unter anderem der Schaf- und Ziegenzüchter und der Pferdehalter, am Donnerstag eine Online-Veranstaltung zur Frage, wie es mit der Weidetierhaltung und den Wölfen weitergehen soll.

Nach Ansicht des Bauernverbandes müsse genau definiert werden, wie viele Wölfe es in Sachsen geben kann, sagte Sprecherin Diana Henke. Auch über wolfsfreie Zonen müsse nachgedacht werden. Der Aufwand, den Tierhalter für Schutzmaßnahmen betreiben müssten, sei extrem hoch. Da stelle sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Zwar würden Züchter für Tiere, die vom Wolf gerissen werden, entschädigt, aber auch da sei der Aufwand, vor allem der bürokratische, enorm.

Die Ausbreitung der Wölfe wird in Sachsen überwacht. Gemessen wird jeweils ein biologisches Wolfsjahr, das am 1. Mai beginnt und am 30. April endet. 2019/20 gab es laut Fachstelle Wolf 28 Rudel und 3 Paare. Endgültige Zahlen für das Monitoringjahr 2020/21 liegen noch nicht vor.