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Im Landtag geht es um den Wolf

Vor mehr als 20 Jahren kehrte der Wolf nach Deutschland zurück - zuerst nach Sachsen. Mittlerweile sind die Tiere Dauerthema - auch in der Politik.

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Sachsens Landtag beschäftigt einmal mehr mit dem Wolf.
Sachsens Landtag beschäftigt einmal mehr mit dem Wolf. © dpa/Monika Skolimowska

Dresden. Der Wolf in Sachsen wird erneut zum Thema für den Landtag. Am Donnerstag will sich der Ausschuss für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft in einer öffentlichen Anhörung mit mehreren Anträgen von Fraktionen zum Thema Wolf befassen.

So spricht sich die AfD unter anderem für eine Bestandsregulierung aus. "Der Wolf ist weder in Europa, in Deutschland, noch in Sachsen vom Aussterben bedroht. Das Wolfsvorkommen steigt stark an", begründete die AfD-Fraktion ihr Ansinnen. Allerdings gebe es in Deutschland kein Management, das eine Regulierung der Bestände ermöglicht, hieß es.

Die AfD fordert die Regierung des Freistaates deshalb auf, in Absprache mit anderen Bundesländern kurzfristig ein "wildökologisches Raumkonzept" für den Wolf zu erarbeiten. Es soll Zielvereinbarungen zu Bestandsgrößen, -dichten und Verbreitungsschwerpunkten enthalten. Nach dem Willen der AfD soll es eine Obergrenze für Wolfsvorkommen in Deutschland und eine selektive Bejagung geben, wie das seit längerem in Ländern wie Schweden oder Finnland gängige Praxis sei. In einem anderen Antrag schlägt die AfD-Fraktion ein grenzüberschreitendes Wolfsmonitoring mit Polen vor.

Die Koalition von CDU, Grünen und SPD spricht sich in ihrem Antrag für ein stärkeres Wolfsmanagement in Sachsen aus. Zugleich wollen die Koalitionäre erreichen, dass Halter von Weidetieren wie Schafe und Ziegen bei der Anschaffung von Schutzzäunen und anderem Material und zum Ausgleich täglicher Mehraufwendungen auch über die aktuelle Förderperiode hinaus unterstützt werden. "Die bislang positive Bestandsentwicklung der Wölfe in Deutschland ist ein Erfolg des Artenschutzes, aber auch eine große Herausforderung für Nutztierhalterinnen und -halter", heißt es bei der Koalition.

Nach Angaben der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf gibt es in Sachsen aktuell 25 Rudel, in denen eine Reproduktion nachgewiesen ist. Insgesamt wurden 78 Welpen gezählt. Drei sächsische Rudel überschreiten die Grenzen des Bundeslandes. In ganz Deutschland gibt es momentan nachweislich 113 Rudel, ein Paar und neun Einzeltiere. Die meisten Rudel haben Brandenburg und Niedersachsen (je 32). (dpa)