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Wolf an Bushaltestelle in der Sächsischen Schweiz überfahren

Wieder gab es einen Zusammenstoß in der Sächsischen Schweiz mit einem Wolf. Dieses Mal mit einem männlichen Tier in Neustadt. Woher der Wolf stammt, ist aber noch unklar.

Von Anja Weber
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Wieder kam es zu einem Zusammenstoß mit einem Wolf - diesmal in Neustadt/Sachsen. Für das Tier war der tödlich.
Wieder kam es zu einem Zusammenstoß mit einem Wolf - diesmal in Neustadt/Sachsen. Für das Tier war der tödlich. ©  Patrick Pleul/dpa (Symbolfoto)

Der Dienstagabend wurde einer 20-jährigen Polo-Fahrerin und einem Wolf in Neustadt/Sachsen zum Verhängnis. Gegen gegen 20 Uhr ist das Tier auf der Berghausstraße in Neustadt in Höhe der Bushaltestelle Götzingerhöhe in das Fahrzeug gelaufen und wurde schwer verletzt. Wie die Polizei mitteilt, erlöste eine Tierärztin den Wolf von seinen Leiden. Möglicherweise ist der Wolf einer aus dem Hohwald-Rudel oder sogar der letzte der zwei Wölfe aus dem Hohnstein-Stolpener Gebiet.

Es war nicht der erste Zusammenstoß. Bereits am 16. Dezember letzten Jahres wurde ein Tier bei Stolpen angefahren. Die Kollision war so schwer, dass das Tier noch an der Unfallstelle verendete. Experten hatten das Tier untersucht und festgestellt, dass es sich um eine alte Wölfin gehandelt hatte.


Erst vor wenigen Wochen bestätigte das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, dass es jetzt ein Wolfspaar gibt, welches im weiten Territorium zwischen Stolpen und Hohnstein sesshaft geworden ist. Erstmals gesichtet wurden dort zwei Wölfe im Oktober 2017. Möglicherweise war die verunglückte Wölfin eine Hälfte des Paares. Bei dem nun toten Wolf könnte es sich also durchaus um den Partnern handeln. Immerhin können die Tiere locker 40 bis 50 Kilometer täglich zurücklegen. Genauso gut könnte es aber auch ein Wolf aus dem Hohwalder Rudel sein oder eben auch einer aus dem Rudel auf tschechischer Seite. Experten könnten das bei näherer Untersuchung herausfinden.

Im Hohwaldgebiet, wo vor einigen Jahren das erste Rudel in der Sächsischen Schweiz nachgewiesen wurde, gibt es übrigens offenbar Nachwuchs. Laut Landesamt wurden dort jetzt zwei Welpen registriert.

In Sachsen werden die Wölfe seit 2001 beobachtet, um die Größe und die Entwicklung des Wolfsvorkommens in dem sogenannten Wolfsmonitoring zu überwachen.