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Tierischer Ultraschall im Dresdner Zoo

Die werdende Faultier-Mama Marlies blieb bei der Untersuchung ganz entspannt. So sieht ihr Baby im Ultraschall aus.

Von Nora Domschke
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Zweifingerfaultierweibchen Marlies zeigt beim Ultraschall ihren Nachwuchs.
Zweifingerfaultierweibchen Marlies zeigt beim Ultraschall ihren Nachwuchs. © Tino Plunert

Marlies wird Mama - so viel steht fest. Doch wann der Nachwuchs des Zweifingerfaultierweibchens das Licht der Welt erblicken wird, bleibt weiter offen. Eine Ultraschall-Untersuchung hat an diesem Donnerstag jedenfalls gezeigt, dass es dem Kleinen gut geht und es sich prächtig entwickelt. Chef-Tierpfleger Olaf Lohnitz freut sich über das trächtige Weibchen. "Wir wissen schon seit einigen Monaten, dass unsere Marlies schwanger ist." Sie sei total entspannt, zugänglich und lässt sich auch anfassen. 

Das ist bei der Untersuchung mit dem Ultraschallgerät natürlich von Vorteil. Und wenn der Termin dann sogar noch auf die Fütterungszeit fällt, kann gar nichts mehr schiefgehen. Marlies habe schon gewartet und im Faultiertempo kauend alles geduldig über sich ergehen lassen. 

Herz, Niere und Kopf: Das Baby ist so groß, dass auf dem Ultraschallbild nur ein Teil des Tieres zu sehen ist. Auf einem Ultraschallbild vom 5. September war der Nachwuchs noch im Ganzen drauf.
Herz, Niere und Kopf: Das Baby ist so groß, dass auf dem Ultraschallbild nur ein Teil des Tieres zu sehen ist. Auf einem Ultraschallbild vom 5. September war der Nachwuchs noch im Ganzen drauf. © Tino Plunert

Das Kleine ist inzwischen so groß, dass es im Ganzen gar nicht mehr auf den Ultraschall-Monitor passt. "Jetzt sehen wir nur noch einige Organe, wie zum Beispiel das Herz, Nieren, oder halt den Kopf", sagt Zoo-Tierarzt Dimitri Widmer. Was der Tierarzt noch nicht sieht: das Geschlecht. 

Marlies wird das ohnehin egal sein. Das 24-jährige Faultierweibchen ist bereits eine erfahrene Mutter und hat bereits vier Junge zur Welt gebracht. Eines starb allerdings kurz nach der Geburt. Seit 2007 ist Marlies im Dresdner Zoo, geboren wurde sie im südamerikanischen Guyana und als Wildtier gefangen. In Dresden bekam sie mit Daniel einen langjährigen Lebenspartner, der inzwischen aber nicht mehr lebt. 

Faultier Marlies bei der Ultraschall-Untersuchung. 
Faultier Marlies bei der Ultraschall-Untersuchung.  © Tino Plunert

Nach mehreren erfolglosen Kuppel-Versuchen - "die Chemie stimmte nicht", so Lohnitz - gab es eine fünfjährige Pause. Dann traf Amors Pfeil doch noch: 2018 kam Atia aus der tschechischen Stadt Usti nad Labem. "Atia ist drei Jahre, also noch ein Jungspund, aber die Harmonie war da und es hat geklappt", sagt Lohnitz. Er rechnet damit, dass der Nachwuchs noch im ersten Quartal zur Welt kommt.

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