Sebnitz
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Tonnenweise Kalk für den Wald

Ab Montag kreisen Hubschrauber über den Forstbezirk Neustadt und lassen Dolomit-Pulver rieseln. Wanderer und Pilzsammler müssen dann einiges beachten.

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Nicht nur in der Sächsischen Schweiz, auch im Osterzgebirge verteilt der Hubschrauber Kalk über den Wäldern.
Nicht nur in der Sächsischen Schweiz, auch im Osterzgebirge verteilt der Hubschrauber Kalk über den Wäldern. © Egbert Kamprath

Über den Wäldern des Forstbezirkes Neustadt wird in den kommenden vier Wochen regelmäßig ein Hubschrauber kreisen. Der Grund für den Einsatz ist die geplante Waldkalkung, die am 15. Juli starten soll. Diese betrifft nicht nur den Staatswald, auch die kommunalen und privaten Wälder werden gekalkt. Konkret geht es um das Gebiet zwischen Sebnitzer Wald, Lauterbach und dem nördlichen Langburkersdorf. Auf einer Fläche von insgesamt 684 Hektar wird über den Wäldern gemahlenes Dolomitgestein verstreut. Etwa vier Wochen wird die Aktion dauern. Wie der Forstbezirk Neustadt mitteilt, werden in dieser Zeit etwa 5.500 Tonnen Kalk verteilt. Pro Hektar sollen etwa drei Tonnen Kalk verstreut werden.

Das Gemisch aus Magnesium, Kalzium und Carbonat neutralisiert saure Einträge aus Luftschadstoffen im Boden, die das Feinwurzelsystem der Waldbäume schädigen. Ziel ist eine Verbesserung des Bodenzustandes. Lediglich Flächen in Naturschutzgebieten werden von der Aktion ausgeklammert. Auch Wälder mit sogenannten Nass-Standorten sollen ausgespart werden. Wegen der Kalkung müssen Anwohner und Wanderer mit Einschränkungen rechnen. Lärm und größere Mengen Staub sind zu erwarten. „Wir bitten die Anlieger um Verständnis, wenn während des Flugbetriebes Lärmbeeinträchtigungen entstehen“, sagt Kerstin Rödiger, Sprecherin des Forstbezirkes Neustadt. Vor allem an Schönwettertagen seien die Hubschrauber nicht selten bis in die Abendstunden hinein unterwegs. Die örtlichen Revierförster Annette Schmidt-Scharfe, Mike Metka und Holger Fleischer stehen für Fragen zur Verfügung. Die Wälder, die angeflogen werden, werden vorher abgesperrt. Besucher, sollten die gesperrten Gebiete nicht betreten. Denn es besteht die Gefahr, sich zu verletzen. Auch nach der Aktion ist noch Vorsicht angesagt, zum Beispiel beim Sammeln von Pilzen und Beeren. Die Früchte sollten gründlich abgewaschen werden, bevor sie verzehrt werden.

Die Kosten für die Waldkalkung werden zu 100 Prozent durch die Europäische Union und den Freistaat Sachsen finanziert. Für private Waldeigentümer ist die Aktion kostenfrei. In einem Rhythmus von etwa zehn Jahren werden die Wälder in der Sächsischen Schweiz gekalkt. (SZ/kat)

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