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Tote vor Neonazi-Büro in Athen

Die politisch motivierte Gewalt nimmt in Griechenland gefährliche Dimensionen an. Jetzt wurden zwei Rechtsextremisten auf offener Straße durch Schüsse getötet. Sie sollen der Partei „Goldene Morgenröte“ angehört haben.

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Athen. Zwei Menschen sind am Freitagabend in Athen vor den Büros der Neonazipartei „Goldene Morgenröte“ in der Athener Vorstadt Irakleion erschossen worden. Der griechische Gesundheitsminister Adonis Georgiadis sagte, dass zwei junge Menschen getötet und ein dritter Mann schwer verletzt wurde. Ein Polizeioffizier bestätigte der Nachrichtenagentur dpa den schweren Zwischenfall. Einzelheiten wollte er jedoch nicht mitteilen. Die Täter hätten mit einer Kalaschnikow geschossen, berichteten Augenzeugen.

Die Partei „Goldene Morgenröte“ bestätigte auf ihrer Internetseite, dass zwei Griechen vor den Büros der Partei getötet worden seien. Ein Dritter sei schwer verletzt worden. „Sie waren Mitglieder der Partei“, sagte der Abgeordnete der „Goldenen Morgenröte“, Ilias Panagiotaros, im griechischen Rundfunk. Sie sollen nach Angaben aus Krankenhauskreisen 21 und 29 Jahre alt gewesen sein.

Die Täter waren nach Augenzeugenberichten auf einem Motorrad gekommen und hatten mehrere Schüsse abgefeuert. Anschließend seien sie geflüchtet. Über die Identität der Opfer konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Den Fall übernahm die Antiterrorabteilung der griechischen Polizei.

Mitte September hatte ein mutmaßliches Mitglied der „Goldenen Morgenröte“ einen linken Rapper in der Hafenstadt Piräus mit Messerstichen getötet. Beobachter hatten daraufhin befürchtetet, die Attacke könnte schwerwiegende Folgen für die politische Stabilität in Griechenland haben.

Regierungssprecher Simos Kedikoglou sagte am Abend nach einem Treffen mit Regierungschef Antonis Samaras, Justiz und Gesellschaft würden energisch gegen solche Attacken vorgehen. (dpa)