Hoyerswerda
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Tourismus im Seenland

Eine Studentin und der Tourismusverband suchen Antworten in einer Umfrage.

Von Uwe Schulz
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Eva Lau (23) studiert Tourismus-
management und will künftig im Lausitzer Seenland wirken.
Eva Lau (23) studiert Tourismus- management und will künftig im Lausitzer Seenland wirken. © Foto: privat

Senftenberg. Das Lausitzer Seenland verzeichnete im vergangenen Jahr rund 835.000 Übernachtungen. In gut zehn Jahren sollen es 1,5 Millionen sein. Und so mancher Lausitzer sagt jetzt schon: Ich lebe dort, wo andere Urlaub machen. Doch was denken die Einheimischen eigentlich über den Tourismus, wie nutzen sie die touristischen Angebote, wie informieren Sie sich darüber?

Eva Lau will es herausbekommen. Die 23-Jährige stammt aus Senftenberg und studiert an der Hochschule Harz in Wernigerode Tourismusmanagement. Jetzt schreibt sie ihre Bachelorarbeit zum Thema „Maßnahmen im Binnenmarketing für den ländlichen Raum am Beispiel des Lausitzer Seenlandes“. In sechs Wochen muss sie die Arbeit abgeben. Ihren ersten Job hat sie schon sicher: Sie übernimmt eine Elternzeitvertretung beim Tourismusverband Lausitzer Seenland in Senftenberg. Hier hat sie zur Einarbeitung schon einen Minijob, hier hat sie ihr Praktikum absolviert. Und sie hat sich im Rahmen des Work & Travel-Programms auch schon ein halbes Jahr in Australien umgeschaut. Tourismus ist ihr Ding, und sie schätzt ihre Heimat. Leben und Arbeiten im Seenland – sie kann sich nichts Besseres vorstellen.

Mitmachen kann jeder

Also hat sie für ihre Bachelor-Arbeit eine Online-Umfrage erstellt. Die hat sie vor einigen Tagen schon in diversen Facebook-Gruppen geteilt. Über 170 vollständig ausgefüllte Fragebogen lagen am Freitag vor. 100 bräuchte sie, 400 wären super. Wenn es letztlich 250-300 sind, wäre sie zufrieden. Die Befragung ist anonym und dauert ein bisschen länger als zehn Minuten. Denn es gibt unter den 30 Positionen nicht nur Fragen, bei denen man Häkchen setzen muss, sondern auch solche, bei denen man bewusst Angaben mit eigenen Worten machen muss. Eva Lau fragt beispielsweise nach der Grundeinstellung der Einheimischen zum Tourismus, ob man sich selbst als Teil des Lausitzer Seenlandes fühlt und ob die Lebensqualität durch den Tourismus gestiegen ist.

Auch wird gefragt, welche positiven und welche negativen Erlebnisse man schon mit Touristen hatte. Kennen und nutzen die Bewohner des Lausitzer Seenlandes die Karten, Broschüren und Touristinformationen des Tourismusverbandes? Was vermissen sie? Und können sie sich vorstellen, selbst im Seenland mitzuwirken und wenn ja, wie? Eva Lau ist jedenfalls auf die Antworten gespannt. Kathrin Winkler, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes, auch. Denn die Befragung soll eben nicht nur in die Bachelorarbeit mit einfließen, sondern auch Einfluss auf die Arbeit des Verbandes haben. Denn es gibt nunmal nur wenige Dinge, die man nicht verbessern könnte. Und die besten Vermarkter einer Region sind die Leute, die vor Ort leben und sich auskennen.

Eva Lau ist deshalb selbst viel im Lausitzer Seenland unterwegs. Da ist etliches dabei, das sie gut kennt, anderes steuert sie dann schon mal gezielt an, im vergangenen Jahr beispielsweise den Rosengarten in Forst. Und demnächst geht es mit dem Fahrrad mal wieder um den Geierswalder und den Partwitzer See. Immerhin sei doch der Barbarakanal in Betrieb, sagt die Studentin. Da müsse sie ihn sich jetzt mal unbedingt anschauen.

Die Online-Umfrage von Eva Lau findet man noch bis zum 31. Mai unter: https://www.umfrageonline.com/s/bevoelkerung_lausitzerseenland