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Traditionsgasthaus wird abgerissen

Der Goldene Stern in Kirschau war eine Institution. Nach langem Leerstand muss die Gaststätte jetzt weichen – mit Folgen für die Autofahrer.

Von Franziska Springer
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Das Traditionsgasthaus Goldener Stern in Kirschau wird abgerissen. Die Kreuzung davor ist deshalb gesperrt.
Das Traditionsgasthaus Goldener Stern in Kirschau wird abgerissen. Die Kreuzung davor ist deshalb gesperrt. © SZ/Uwe Soeder

Kirschau. Das Traditionsgasthaus Goldener Stern in Kirschaus Ortsmitte wird abgerissen. Die Arbeiten dafür erfolgen diese und nächste Woche. Darüber informiert die Stadtverwaltung Schirgiswalde-Kirschau auf ihrer Facebookseite.

Hintergrund der Abrissmaßnahme ist der fortschreitende bauliche Verfall und die damit verbundene Einsturzgefahr des markanten Gebäudes an der Kreuzung von Bautzener und Callenberger Straße. Das Dach sei an den Kehlen eingebrochen. Unkontrolliert trete durch die entstandenen Öffnungen Wasser in das Hausinnere ein, teilte die Stadt mit. Auch die mit Schüttgut gefüllten Zwischendecken würden zunehmend mit eindringendem Wasser durchsetzt.

Wie lange das Gebäude der steigenden Gewichtsbelastung noch standhalten können, sei unklar. Das Haus verliert an Stabilität. Deshalb steige die Gefahr, dass die Fassade unkontrolliert einstürze und Teile auf die viel befahrene Kreuzung fallen. Hierdurch entstehe eine massive Gefahr für Autofahrer und Passanten.

Weite Umwege

Mit den Abrissarbeiten einher geht eine vollständige Sperrung von Bautzener und Callenberger Straße für den Verkehr. Sie hat am Dienstag begonnen und dauert planmäßig  bis zum 9. April. Autofahrer müssen deshalb in den kommenden Tagen weite Umwege in Kauf nehmen. Die Umleitung führt über Wilthen, Neukirch und Sohland zurück nach Schirgiswalde. Auch der Linienverkehr darf die Kreuzung nicht mehr passieren. Die Busse fahren für den Zeitraum der Abrissarbeiten über Lessing- und Callenberger Straße.

Der Goldene Stern blickt auf eine lange Geschichte zurück. Etwa 300 Jahre lang war das Gasthaus in Betrieb. Während der DDR-Zeit diente es dem Textilbetrieb Vegro als Betriebsgaststätte. Angeboten wurden hier auch Übernachtungsmöglichkeiten für Monteure und Gäste. Zudem hatten verschiedene Büros im Gebäude ihren Sitz. Im Erdgeschoss war darüber hinaus lange Zeit eine Fleischerei untergebracht. Nach der Wende befand sich die Immobilie in privater Hand. Es folgten rund 20 Jahre Leerstand.

Zuletzt hatte 2017 ein Investor Interesse an dem Gebäude gezeigt. Geplant war, im Erdgeschoss eine Tagespflegeeinrichtung, in den darüber liegenden Etagen altengerechte Wohnmöglichkeiten unterzubringen. Die Kosten für die Sanierung wurden damals auf rund zwei Millionen Euro geschätzt. Verwirklicht wurde das Vorhaben allerdings nie. 

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