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Trainer-Posse in Bischofswerda

Der Fußball-Regionalligist holt den beurlaubten Erik Schmidt zurück. BFV-Präsident Jürgen Neumann benennt die Gründe.

Von Jürgen Schwarz
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Erik Schmidt im August 2019 als  Trainer des Bischofswerdaer FVs bei einem Testspiel. Nach drei Monaten kehrt der 40-Jährige zu den Schiebockern zurück.
Erik Schmidt im August 2019 als Trainer des Bischofswerdaer FVs bei einem Testspiel. Nach drei Monaten kehrt der 40-Jährige zu den Schiebockern zurück. © Florian Richter

Der Fußball schreibt seine eigenen Gesetze, auch beim Regionalliga-Schlusslicht Bischofswerdaer FV. Dort hatte man sich Anfang September vom langjährigen Trainer Erik Schmidt getrennt und Geschäftsstellenleiter Fred Wonneberger als Interimscoach installiert. Nach wenigen Wochen hatte die Vereinsführung Wonneberger sogar zum Cheftrainer befördert und erklärt, der 53-Jährige solle die Geschicke der BFV-Kicker bis Saisonende leiten.

Nun aber gab es die Kehrtwendung. Wonneberger wird den Verein verlassen, und der neue Trainer ist der alte: Erik Schmidt. Der 40-Jährige, ohnehin nur beurlaubt und damit weiter auf der Gehaltsliste der Schiebocker, kehrt 2020 tatsächlich auf die Trainerbank zurück. Wer glaubt, so etwas könne man nur am 1. April bekannt geben, irrt. Am Donnerstag bestätigte die Vereinsführung das Comeback von Schmidt, der 2013 von Dynamo Dresden gekommen war und den BFV aus der Landesliga bis in die vierte Liga geführt hatte. Wonnebergers Platz in der Geschäftsstelle übernimmt ab 1. Januar Frank Terks, der bis Ende des Jahres noch beim SV Einheit Kamenz unter Vertrag steht.

Ex-Dynamo Heppner im Trainerstab

Was sich wie eine Posse liest, hat einen ernsten Hintergrund. „Fred Wonneberger hatte behauptet, seine Trainerlizenz sei noch gültig“, sagt BFV-Präsident Jürgen Neumann. „Die Wahrheit ist allerdings, dass die Lizenz im Januar 2018 und die folgende NOFV-Sondergenehmigung am 15. Dezember dieses Jahres abgelaufen ist. Uns hatte Fred Wonneberger daraufhin mitgeteilt, die Genehmigung würde vom NOFV noch einmal bis Saisonende, also bis zum 30. Juni 2020, verlängert.“ Neumann rief daraufhin beim Verband an: „Dort hat mir Wilfried Riemer, Staffelleiter der Regionalliga Nordost, mitgeteilt, dass diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht. Genaugenommen wurden wir belogen.“

Die Rückkehr von Erik Schmidt auf den Trainerstuhl der Schiebocker wird übrigens auch von den Spielern mitgetragen. „Sonst hätte es keinen Sinn gemacht“, sagt Neumann. Neben Co-Trainer Mirko Ledrich, der sein Amt niedergelegt hatte, verstärkt Abwehrspieler Tobias Heppner den Trainerstab. Der Ex-Dynamo kann aufgrund einer Hüftverletzung in dieser Saison nicht mehr für den BFV auflaufen.