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Trauer um Hochwasser-Pfarrer

Helmut Berthold war 40 Jahre Pfarrer im Müglitztal – und ein Unikum. Vergangenes Wochenende starb er im Alter von 82 Jahren.

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© Daniel Förster

Müglitztal. Gern grüßte er mit „Ihr alter Pfarrer“, nun ist es Zeit, ihm den letzten Gruß zukommen zu lassen: Der langjährige Pfarrer im Müglitztal, Helmut Berthold, ist vergangenes Wochenende im Alter von 82 Jahren verstorben. Berthold war 40 Jahre lang Pfarrer, engagierte sich auch über diese Zeit hinaus für die Menschen im Müglitztal.

Pfarrerin Erdmute Gustke beschreibt Berthold als einen herausragenden Kollegen: „Mit seinem Humor und seiner offenen, authentischen und herzlichen Art konnte er Menschen begeistern, froh machen und aufbauen.“ Berthold habe sich als Hirte seiner Gemeinde verstanden. „Er tat beherzt und mit Leib und Seele seinen Dienst“, sagt sie.

Pfarrer Berthold stammte ursprünglich aus Grimma, kam nach seinem Studium in den 1950er-Jahren zum Vikariat nach Burkhardswalde, wo er 1959 ordiniert wurde. In seiner Zeit als Pfarrer stand für ihn die Seelsorge an erster Stelle, zu DDR-Zeiten beriet er jene, die in den Westen ausreisen wollten. Nach 40 Jahren im Amt wurde Berthold 1998 in den Ruhestand verabschiedet. Zurücklehnen wollte er sich aber nie. So saß Berthold von 1999 bis 2009 für die CDU im Gemeinderat von Müglitztal. Seine Hilfe und sein Trost brachten ihm nach der Flut 2002 in seinem Wohnort Weesenstein den Beinamen „Hochwasserpfarrer“ ein.

Gelegenheit, sich zu verabschieden, gibt es am Sonnabend, dem 5. März, ab 14 Uhr, in der Kirche Burkhardswalde. Auf Wunsch von Helmut Berthold übernimmt Pfarrer in Ruhe, Bernd Richter, den Trauergottesdienst mit der anschließenden Beerdigung. (cb)