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Trauer um Ortschronisten

Der Neukircher Chronist Walter Pfützner ist gestorben.

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© Wolfgang Schmidt

Neukirch. Walter Pfützner, viele Jahre ehrenamtlicher Ortschronist in Neukirch, ist tot. Er starb am 4. Juni. Nicht nur in der Oberlandgemeinde, auch in der regionalen Geschichtsforschung hatte er einen guten Namen.

1933 wurde Walter Pfützner in Reichenbach bei Kamenz geboren. Seit 1958 wohnte er mit seiner Familie in Neukirch (Lausitz) und arbeitete als Hauptbuchhalter in dortigen, landwirtschaftlichen Einrichtungen. Obwohl 1946 an spinaler Kinderlähmung erkrankt und seitdem körperlich behindert, brachte sich Walter Pfützner in seiner Freizeit uneigennützig als Chronist und Heimatforscher in der Region ein.

Nach dem Tod seiner Ehefrau Hildegard 1994 wohnte er später in Polenz, nahe seiner Tochter Petra und deren Familie. Seit einem Unfall 2008 war Walter Pfützner an den Rollstuhl gebunden. Fortan widmete er sich vor allem der Übersetzung von verschnörkelter, altdeutscher Handschrift in die heutige Sprache. Zahlreiche historische Dokumente, Kaufverträge und Urkunden übertrug er in Maschinenschrift, darunter die „Geißlersche Chronik“ der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Neukirch aus dem Jahr 1623 sowie Schriften für den Bergbau-Traditionsverein Hohwald. „Etwas Sinnvolles und Bleibendes für das Gemeinwohl tun“, das war sein Credo. (wsch)