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Treffen mit NPD-Chef

Am Donnerstag fand das umstrittene Gespräch beim Landrat statt. Linke protestierten.

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Für das avisierte Treffen mit dem Vertreter der rechtsextremen Szene hatte Michael Harig (CDU) vorab viel Kritik einstecken müssen. An diesem Donnerstagnachmittag hatte sich der Landrat nun eine Stunde für den NPD-Kreischef Marco Wruck Zeit genommen. Das Gespräch sei in vernünftiger, sachlicher Atmosphäre verlaufen, teilte Harig im Nachgang mit. Auch Wruck äußerte sich nach dem Gespräch zufrieden.

Der Landrat, so heißt es aus der Kreisbehörde, habe die Notwendigkeit, Flüchtlingen zu helfen, betont und Gewalt verurteilt. Auch habe er Wruck aufgefordert, seinen Einfluss geltend zu machen, dass in sozialen Netzwerken verbal abgerüstet werde. Die Schmierereien und Sachbeschädigungen in der Stadt und der Region durch Rechte und Linke brachte er ebenfalls aufs Tapet. Michael Harig plant weitere Treffen. Er wolle Bautzens Oberbürgermeister Alexander Ahrens (parteilos) ansprechen, gemeinsam solche Gesprächsplattformen zu bieten. Ziel sei ein friedlicher Austausch aller Argumente. An den Gesprächen sollen alle demokratischen Parteien, Vereinigungen und Bündnisse teilnehmen können.

Einige Anhänger der Linken protestierten vor dem Landratsamt gegen das Treffen mit dem NPD-Chef. Mit einer Partei, gegen die ein Verbotsverfahren laufe, sollte man nicht reden, erklärte Andrea Kubank, eine der Protestierenden. (SZ/ma)