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Trikots des SV Bautzen verboten

Der SV Bautzen hat für einen Laden geworben, der Kleidung für Rechtsextreme vertreibt. Der sächsische Fußballverband sieht darin einen Verstoß gegen eigene Werte.

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© Screenshot

Von Sebastian Kositz

Bautzen. Die Fußballer des SV Bautzen dürfen auf ihren Trikots nicht länger für das Wilthener Bekleidungsgeschäft Nordland werben. Das hat der Sächsische Fußballverband (SFV) entschieden.

In dem Laden gibt es Kleidungsmarken zu kaufen, die allen voran von Anhängern der rechtsextremen Szene getragen werden – darunter etwa Thor Steinar. Das widerspreche ganz klar den Wertvorstellungen des deutschen Fußballs, erklärt SFV-Sprecher Alexander Rabe.

Der Verein war in den medialen Fokus geraten, nachdem im November der Bautzener Lokalpolitiker Steffen Grundmann (Die Linke) zunächst im sozialen Netzwerk Twitter und anschließend auch im Stadtrat auf den Trikotsponsor hingewiesen hatte. Im Sport gehe es um Fair Play und Toleranz, dazu passe der Laden als Sponsor nicht. Eine Ansicht, der sich auch der sächsische Landesfußballverband anschließt. „In dem Laden werden Kleidungsmarken vertrieben, die in vielen unserer Stadien verboten sind“, sagt Lutz Mende, zuständig für den Spielbetrieb beim SFV.

Das Vorgehen des Verbandes ist bislang einmalig. Zwar hatte der Verband bereits mehrfach ein Veto gegen Trikotwerbung einlegen müssen. Dabei, so sagt Lutz Mende, habe es sich jedoch um umstrittene Werbung für Wettanbieter, hochprozentigen Alkohol oder Zigaretten gehandelt. Der Verband habe jetzt erstmals wegen Bezügen zur Neonazi-Szene durchgegriffen.

Kritisch hatte sich auch Bautzens Oberbürgermeister Alexander Ahrens (SPD) zur Trikotwerbung geäußert und angekündigt, die Unterstützung des Vereins durch die Stadt auf den Prüfstand stellen zu wollen. Wie Rathaussprecher André Wucht bestätigt, werde es Ende nächster Woche ein Gespräch zwischen dem OB und Vertretern des Vereins geben. Dabei soll unter anderem geklärt werden, wie es zu der Zusammenarbeit zwischen dem SV Bautzen und dem Kleidungsgeschäft gekommen sei.