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Trinkwasser bald überall aus zentralem Netz

Die letzten Brunnen gehen außer Betrieb. Sie sind nicht mehr zeitgemäß und haben einen entscheidenden Nachteil.

Von Frank-Uwe Michel
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In Richtung Bergschäferei werden zurzeit Trinkwasserleitungen verlegt. Hier wurde das Wasser bisher aus einem Tiefbrunnen gefördert.
In Richtung Bergschäferei werden zurzeit Trinkwasserleitungen verlegt. Hier wurde das Wasser bisher aus einem Tiefbrunnen gefördert. © André Schulze

Im Rothenburger Ortsteil Dunkelhäuser wird schon kräftig daran gearbeitet. Aber auch im Bereich des Zweckverbandes Neiße-Schöps laufen die Projekte zur Versorgung bisheriger Brunnen-Grundstücke mit Trinkwasser auf Hochtouren.

Freistaat fördert Trinkwasseranschlüsse

58 Ortsteile in zehn Gemeinden umfasst das Verbandsgebiet. Fast überall zwischen Hähnichen, Horka, Kodersdorf, Neißeaue, Waldhufen, Vierkirchen, Quitzdorf, Hohendubrau, Mücka und Kreba-Neudorf beziehen die Menschen ihr Wasser aus dem zentralen Netz. Rund 15.000 Einwohner werden so versorgt. An drei Stellen gab bzw. gibt es allerdings noch Probleme. "Der Freistaat hat uns im vergangenen Jahr mit einem speziellen Förderprogramm geholfen", freut sich Geschäftsführer Maik Gerber. So sind die Arbeiten in Niederspree in der Gemeinde Hähnichen schon abgeschlossen, für die zu Kodersdorf gehörende Bergschäferei sind sie in vollem Gange.

Fünf Jahre Kampf werden jetzt endlich belohnt

Das Brunnenwasser der Anwohner in Niederspree hatte zu hohe Eisen- und Manganwerte. Eine mögliche Aufbereitungsanlage hätte rund 20.000 Euro gekostet, hinzu wären erhebliche Folgekosten gekommen. "Der zentrale Wasseranschluss ist im Vergleich die beste Lösung", sagt Maik Gerber. Das findet auch Simone Rust, die hier eine kleine Pension betreibt. "Wir kämpfen seit 2015 für den Anschluss. Nun hat es endlich geklappt." Der Freistaat schießt eine 65-prozentige Förderung zu, der Eigenanteil je Anschluss liegt bei 3.000 Euro netto. Insgesamt wurden in Niederspree zwischen Oktober 2019 und Januar 2020 rund 95.000 Euro verbaut.

Wasser bis Ende April in der Bergschäferei

Lediglich einen Tiefbrunnen für fünf Familien und eine Firma gab es bisher in der Kodersdorfer Bergschäferei. In den heißen Sommern der vergangenen beiden Jahre war Wasser hier ein kostbares Gut. Der Verbrauch musste stark eingeschränkt werden. Besserung naht mit einer Zuleitung und einer Druckerhöhungsstation aus Richtung Pferdehof "Am Geyersberg". Die Arbeiten sind noch nicht ganz abgeschlossen. Insgesamt werden  rund 110.000 Euro verbaut. Auch hier zahlen die Anlieger jeweils 3.000 Euro Eigenanteil. Bis Ende April soll das Wasser laufen.

Leitung von Ullersdorf nach Wilhelminental

Akuten Wassermangel gibt es zudem in Wilhelminental. Zehn Grundstücke sind bis jetzt noch von Hausbrunnen abhängig. Abgelöst werden sie wahrscheinlich 2021. Denn das notwendige Fördergeld hat der Freistaat noch nicht freigegeben. Auf einer Länge von 2,8 Kilometern wird dann eine Leitung zum Ullersdorfer Ortsnetz gebaut.

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