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Trixi ist der Tourismus-Leuchtturm der Oberlausitz

In Großschönau machen die meisten Leute Urlaub – mit großem Abstand. Aber auch andernorts gibt es mehr Buchungen.

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© Thomas Eichler

Von Holger Gutte

Sandra und Alexander hatten mit ihren Kindern Marie und Felix im April 2017 das erste Mal Urlaub im Trixi-Ferienpark gemacht. Sie waren auf Empfehlung von Bekannten hergekommen und hatten es nicht bereut, erzählte die junge Mutti damals im Gespräch mit der SZ. „Die Animation für die Kinder ist hier wirklich sehr gut“, sagte sie. Und obwohl in ihrer Urlaubswoche das Wetter nicht so richtig mitspielte, hatten sie die Zeit gut nutzen können. Sie waren mit ihren ein- und fünfjährigen Kindern im Tierpark in Zittau, im Spieleland in Görlitz, im Naturparkhaus in Waltersdorf und natürlich im Trixi-Bad gewesen. Die Familie will wiederkommen und kann das Trixi-Feriendorf nur weiterempfehlen, versprach sie beim Abschied – und steht damit symbolisch für die Gästezufriedenheit in Sachsen.

So lange blieben die Gäste 2012 und 2017
So lange blieben die Gäste 2012 und 2017 © SZ-Grafik

Die Gastgeber in Sachsen erhalten von ihren Gästen Bestnoten. Ein Monitoringsystem weist in einer exklusiven Auswertung des Landestourismusverbandes für das vergangene Jahr einen Wert von 83,3 Punkten (+ 0,4 Punkte) auf einer Zufriedenheitsskala von 0 bis 100 Punkten aus. Damit ist die Gästezufriedenheit im Freistaat im dritten Jahr in Folge gestiegen. Schon im Jahr 2016 lag der Wert immerhin bereits bei 82,9 Punkten. Über gute Noten können sich dabei alle sächsischen Reiseregionen freuen. Und fast alle konnten bei der Gästezufriedenheit zulegen. Den höchsten Zuwachs um einen Punkt kann die Region Leipzig verzeichnen. Im absoluten Sachsenranking steht weiterhin die Sächsische Schweiz (85,5 Punkte) an der Spitze. Auf Platz zwei schiebt sich mit einem Zuwachs von 0,6 Punkten das Erzgebirge (84,2 Punkte), gefolgt von der Oberlausitz mit 83,7 Punkten auf Platz 3.

Wie der Landesverband schildert, zahlen sich Gastfreundschaft und Investitionen im Tourismus aus. Das wird anhand der gestiegenen Übernachtungszahlen deutlich. So haben auch in den Hotels und Pensionen im Landkreis Görlitz 2017 deutlich mehr Menschen übernachtet, als noch vor fünf Jahren. Bei den Beherbergungseinrichtungen, die mindestens zehn Betten anbieten, ist die Zahl von 1 088 878 im Jahr 2012 auf 1 170 346 gestiegen. Die Verweildauer ging allerdings von 2,8 Tagen auf 2,6 zurück. Für Angela Muder, der Vize-Chefin des Tourismuszentrum Naturpark Zittauer Gebirge hat die gute Entwicklung des Tourismus in der Region mehrere Gründe. „Es ist eine Mischung aus besserem Marketing und dem gestiegenen Interesse der Leute am Urlaub im eigenen Land, meint sie.

Großschönau punktet mit Trixi

Trixi ist mit seinem Feriendorf für den Tourismus ein Leuchtturm in der Oberlausitz. Großschönau hat damit sowohl bei den Übernachtungszahlen, als auch bei der Verweildauer die absolut besten Ergebnisse weit über den Landkreis Görlitz hinaus. Mit 146 214 Übernachtungen ist die Zahl gegenüber vor fünf Jahren um 4 900 gestiegen. Und mit der für Juni 2018 geplanten Eröffnung des Vier-Sterne-Waldstrand-Hotels mit seinen 30 Junior-Suiten dürften die Zahlen bei Trixi weiter ansteigen.

Zittau lebt vom Städtetourismus

Die Werbung Zittaus für seine Museen, die Epitaphien-Ausstellung, die Fastentücher und die Stadt überhaupt, hängt für Angela Muder auch mit dem Anstieg an Übernachtungen in Zittau zusammen. Hier stieg die Zahl von 41 676 auf 56 192.

Löbau verliert dagegen deutlich

Löbau gehört zu den Orten, in denen die Gästezahlen stark rückläufig sind. 2012 hatte die Stadt mit 44 236 noch mehr Übernachtungen als Zittau. Im Vorjahr ist sie auf 13 847 gesunken. Wobei der große Rückgang von 2014 (38 412) auf 2015 (14 629) zu verzeichnen war.

Plus für Oybin, Minus für Jonsdorf

Die Gebirgsgemeinde Jonsdorf rangiert bei den Übernachtungen in der Region Löbau-Zittau zwar immer noch auf Rang Zwei. Aber es sind weniger geworden – in den letzten fünf Jahren von 88 386 auf 84 343. In Oybin stiegen die Buchungen dagegen von 65 025 auf 65 269.

Seifhennersdorf profitiert vom Kiez

Die gute Entwicklung vom Kindererholungszentrum Querxenland (Kiez) sorgt vor allem für mehr Übernachtungen in der Stadt Seifhennersdorf. 57 991 waren es 2017, gegenüber 53 725 vor fünf Jahren.

Alle Übernachtungszahlen gelten für Beherbergungseinrichtungen mit zehn und mehr Betten.