Kamenz
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Trödeln im Schmorkauer Park

Drei Tage lang wurde am alten Schloss Heimat- und Kinderfest gefeiert. Ein Höhepunkt war wieder das Traktorenrennen.

Von Bernd Goldammer
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Hobbyhistoriker Lothar Sembner sowie Detlef und Corina Scholz sind extra aus dem brandenburgischen Spremberg angereist. Sie waren begeistert.
Hobbyhistoriker Lothar Sembner sowie Detlef und Corina Scholz sind extra aus dem brandenburgischen Spremberg angereist. Sie waren begeistert. © Bernd Goldammer

Schmorkau. Wenn die Schmorkauer feiern, gehen die Herzen auf. Die Tore auch, denn erstmals gab es eine direkte Verbindung zwischen Sportplatz und dem altehrwürdigen Schmorkauer Schloss mit seinem einzigartigen Treppenturm. Hier fand nämlich am Wochenende ein überregionaler Trödelmarkt statt.

Viele Gäste nutzten die Gelegenheit und drehten ihre Rundgänge vor historischer Kulisse. Und viele Besucher bestaunten das Anwesen, das in der Region immer etwas mystisch angesehen wurde. Als Rittergut soll das denkmalsgeschützte Kleinod im Jahre 1742 errichtet worden sein. Nähmaschinenfabrikant Naumann hat es im Jahr 1898 im Neo-Renaissance-Stil umbauen lassen. Neun Jahre später wechselte das Schloss den Besitzer. Kaiser Wilhelm II war der Käufer. Von diesem Moment an hatte hier das Militär das Sagen. Bekanntlich wurde nicht weit von hier ein wichtiger Truppenübungsplatz betrieben. Auch zu DDR-Zeiten blieb das Schloss unzugänglich. Die Sowjetarmee nutze das gesamte Areal als Lazarett. Nach der Wende war auch das vorbei.

Am Wochenende wurde das historische Grundstück erstmalig in die Festplatzgestaltung des diesjährigen Heimat- und Kinderfest einbezogen. Und das lockte Gäste aus allen Himmelsrichtungen nach Schmorkau. Die Organisation teilen sich der Schmorkauer Karnevalsklub und die Feuerwehr des Ortes. Eva und Hannes Hösel haben dieses Fest zum Anlass genommen, die alte Schlossmauer zu durchbrechen, um ein hölzernes Verbindungstor einzusetzen. Die Eheleute sind dabei, dem alten Gemäuer wieder neues Leben einzuhauchen. „Das wird sicher noch eine ganze Weile dauern. Aber der Anfang ist längst gemacht“, schätzte Hobbyhistoriker Lothar Sembner aus Spremberg ein. Auch Detlef und Corina Scholz sind aus Spremberg gekommen. Auch sie zeigten sich begeistert. Denn hier wurden sie fündig und kauften reichlich.

Das Fest dauerte drei Tage – und der Eintritt war frei. Es gab viele Höhepunkte. Mannschaftskegeln war am Freitagabend angesagt. Danach gab es einen Fackelumzug. Zu später Stunde gaben die Funkengarden des Karnevalsklubs ihre Vorstellung. Die Königsbrücker Grundschule hatte ihren großen Auftritt am Sonnabendnachmittag. Die Kinder bekamen regen Beifall. Um 16 Uhr begann das legendäre Rennen der Rasentraktoren. Zum nunmehr 13. Mal wurde der Sportplatz zum Parcours. Schnelligkeit und Geschicklichkeit waren gefragt. André Günzel erkämpfte sich den Siegerpreis. Livemusik der Gruppe Regent war bis tief in die Nacht zu hören. Und auch am Sonntag ging es wieder heiß her. Diesmal war die Band „Kremsermugge“ angesagt. Zwar kam in den Nachmittagsstunden noch etwas Regen auf, doch die Veranstalter hatten Glück. Sie brauchten keine Programmteile unterbrechen oder gar absagen. „Kurzum es war ein schönes Fest. Dafür sollte man den vielen ehrenamtlichen Helfern ein großes Dankeschön aussprechen“, sagte Klaus Minkner aus Ottendorf- Okrilla.