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Der Globus kehrt nach Ústí nicht zurück

Das Wahrzeichen eines Hauses in Ústí wandert stattdessen ins Museum.

Von Steffen Neumann
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Vor zwei Jahren wurde der Globus entfernt.
Vor zwei Jahren wurde der Globus entfernt. © Stadtmuseum/Preclík

Die drei Tonnen schwere Metallplastik eines Globus kehrt nicht mehr auf ihren angestammten Platz zurück. 114 Jahre hatte sie auf dem Dach eines früheren Bankhauses direkt gegenüber vom Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs von Ústí nad Labem (Aussig) gethront. Die Abnahme im Oktober vor zwei Jahren war vorsorglich erfolgt, weil der Globus bereits schwere Schäden aufwies und der Eigentümer des Hauses keinen Absturz an dem stark frequentierten Platz riskieren wollte. Nun hat er das gute Stück dem Stadtmuseum in Ústí geschenkt. Eine Restaurierung und erneute Installation wäre technisch zu aufwendig und vor allem zu teuer.

Ausstellung ist geplant

Das Museum hätte die Erdkugel gern wieder auf dem Dach des Hauses gesehen. Doch auch die Unterbringung im Museum ist ein Erfolg. In der Vergangenheit sorgten neue Eigentümer oder Sanierungen häufig dafür, dass historische Artefakte unwiederbringlich verloren gingen. Im Fall des Globus wurde das Museum rechtzeitig informiert und traf auf einen entgegenkommenden Eigentümer.


Das hat die Erdkugel gerettet. Da das Haus nicht unter Denkmalschutz steht, wäre der Eigentümer nicht verpflichtet gewesen, den Globus zu erhalten. Wenigstens soll das Haus, das früher eine von zwei Filialen des Wiener Bankvereins im damaligen Böhmen war, nun nach historischem Vorbild saniert werden. Und eine Rückkehr auf das Dach in späterer Zeit sei mit der Übergabe an das Museum auch nicht ausgeschlossen, wie Museumsdirektor Václav Houfek anmerkte.

Einstweilen lagert der Globus in einem ehemaligen Pumpenhaus im Stadtteil Klíše (Kleische), das dem Museum seit einer Zeit als Depot vor allem für großformatige Teile von Ústís reicher Industriegeschichte dient. In Zukunft soll das Depot auch Besuchern geöffnet werden.