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Wieder hat am Prebischtor der Wald gebrannt

Nahe der Grenze zu Sachsen ist in der Böhmischen Schweiz erneut ein Waldbrand ausgebrochen. Das Feuer ist inzwischen vollständig gelöscht. Die Polizei nahm einen mutmaßlich betrunkenen Mann fest.

Von Anja Weber
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Nahe des Prebischtors in Hrensko im Nationalpark Böhmische Schweiz mussten tschechische Feuerwehrleute erneut einen Waldbrand löschen.
Nahe des Prebischtors in Hrensko im Nationalpark Böhmische Schweiz mussten tschechische Feuerwehrleute erneut einen Waldbrand löschen. © CTK

Usti nad Labem. Das Feuer am Prebischtor im tschechischen Teil der Sächsischen Schweiz ist gelöscht. Das teilte die tschechische Feuerwehr am Freitag mit. Um 8.13 Uhr sei das Feuer demnach "als gelöscht gemeldet" worden, nachdem die Feuerwehr das Gebiet die ganze Nacht bewacht hatte.

Am Donnerstagnachmittag hatte ein Feuer für Schockmomente in der Sächsischen Schweiz gesorgt. Die dunkel aufsteigende Rauchsäule war schon von Mittelndorf aus gut zu sehen. Erinnerungen an den Sommer 2022 wurden schnell wieder wach. Und so mancher schaute bangen Blickes auf das Elbsandsteingebirge. Und schnell hatte sich via Facebook auch die Nachricht verbreitet, am Prebischtor in Hrensko (Herrnskretschen) brennt es. Am Nachmittag herrschte in dem Grenzort reger Ausflugsverkehr. Um die Feuerwehren nicht zu Behindern, wurde weiträumig abgesperrt.

Neun Löscheinheiten waren im Einsatz, teilte ein Sprecher der Feuerwehr in Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) am Donnerstag bei Twitter mit. Zudem sei ein Hubschrauber mit einem Löschwasser-Außenbehälter zur Unterstützung herbeigerufen worden. Dieser war von deutscher Seite ebenfalls gut zu sehen. Und auf den Parkplätzen entlang der Panoramastraße zwischen Lichtenhain und Altendorf kam langsam Unruhe auf. Auch Feuerwehren aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren mit ihren Tanklöschfahrzeugen vor Ort, so unter anderem auch aus Sebnitz und Neustadt sowie Freital und Graupa.

Tschechischen Angaben zufolge brannte es auf einer Waldfläche, die rund 12 Meter breit und 100 Meter lang ist, und im Bereich zwischen dem Prebischtor und der Staatsgrenze zu Deutschland. Die Feuerwehr rief die dritte und damit zweithöchste Alarmstufe aus. Auch die Polizei war vor Ort, etwa um Schaulustige fernzuhalten.

Feuerwehrleute hatten den Brandherd zwischen Bäumen im steilen Gelände gefunden, wie aus einer Twitter-Nachricht der Feuerwehr hervorging. Sie werden den Brandort auch weiter überwachen, um ein erneutes Ausbrechen zu verhindern.

Verdächtiger festgenommen

Die Polizei nahm im Zusammenhang mit dem Feuer einen Verdächtigen fest. Gegen ihn werde wegen des Verdachts der Gefährdung der Allgemeinheit ermittelt, hieß es.

Der Bürgermeister von Hrensko, Zdenek Panek, sagte dem Nachrichtenportal Seznamzpravy.cz, bei dem Verdächtigen handele es sich um einen 25 Jahre alten Mann, der unter Alkoholeinfluss mit Feuerwerkskörpern hantiert habe. Auch der benachbarte Nationalpark Sächsische Schweiz teilte am Abend mit, dass ein mutmaßlich betrunkener Mann einen Feuerwerkskörper gezündet haben soll.

Zumindest beim Brand im Sommer 2022 wurde von vorsätzlicher Brandstiftung ausgegangen. Am Morgen des 24. Juli 2022 begann in der Böhmischen Schweiz die Waldbrandkatastrophe, bei der rund 1.600 Hektar Wald vernichtet wurden.

Einen Tag später, am Nachmittag des 25. Juli griff dass Feuer dann im Bereich des Großen Winterberges auch auf die Sächsische Schweiz über. Wochenlang kämpften Feuerwehrleute aus ganz Deutschland und weitere Rettungskräfte gegen die Flammen. (mit dpa)