Ihren Denkmalstatus erhielt kurz vor Weihnachten die evangelische Friedenskirche, ein beliebtes Ausflugsziel im Stil der sächsischen Neorenaissance.
"In Grottau an der Neiße (Hrádek nad Nisou) setzten sich im 16. Jahrhundert die Lutheraner durch, doch nach 1620 wurden sie im Zuge der Gegenreformation zum Katholizismus gezwungen", erklärt Sprecherin des Denkmalinstituts in Liberec (Reichenberg). Im Jahre 1897 gründete man in der Grenzstadt einen Verein für den Kirchenbau. Zwei Jahre später folgten der Grundstückskauf und die Ausschreibung. Unter drei Einreichungen siegte das Projekt des Berliner Architekten Johannes Vollmer, der sich auf evangelische Kirchenbauten spezialisierte. "Zu denen zählen zum Beispiel St. Jakob in Zürich und die Kirchen im schweizerischen Bad Ragaz oder Reinfelden", sagt die Sprecherin.
Gebaut wurde die Hradeker Kirche in den Jahren 1900/01 von der örtlichen Baugesellschaft C. A. Wilhelms. "Mit den evangelischen Gotteshäusern in Neustadt an der Tafelfichte (Nové mesto pod Smrkem) und der Christuskirche ist das ein bedeutender Nachweis für die neue Ausbreitung des protestantischen Glaubens im Kreis Reichenberg", so Sakařová.
Die Friedenskirche diente ihrem Zweck bis 1945. Nach Abschiebung der deutschen Bevölkerung wurde sie Mitte der fünfziger Jahre von der Tschechoslowakischen Hussitenkirche übernommen. Die historische Ausstattung blieb größtenteils erhalten.
Die letzten Instandsetzungen fanden in den Jahren 2006 bis 2018 statt. Renoviert wurden unter anderem auch die ursprünglichen Vitrage-Fenster, einst hergestellt von der hiesigen Zweigstelle der Königlich Sächsischen Hofmalerei. Zwischen den Ornamenten sind Porträts von Martin Luther und Philipp Melanchthon zu sehen. Die Friedenskirche ist ein beliebtes Ausflugsziel. Sie wird bis heute für Gottesdienste genutzt, aber auch als Kulturzentrum.
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