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Lokführer stirbt bei Zugunfall in Tschechien

Im tschechischen Bohumín ist am Montagmorgen ein Schnellzug mit einer Rangierlok zusammengestoßen. Ein Mensch stirbt, fünf weitere werden verletzt.

Von Erik-Holm Langhof
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Im tschechischen Bohumín unweit der Grenze zu Polen im Nordosten des Landes ist am Morgen ein Schnellzug in eine Rangierlok geprallt.
Im tschechischen Bohumín unweit der Grenze zu Polen im Nordosten des Landes ist am Morgen ein Schnellzug in eine Rangierlok geprallt. © Ožana Jaroslav/CTK/dpa

Bohumín. Bei einem tragischen Zugunfall im Bahnhof Bohumín im Nordosten Tschechiens nahe der Grenze zu Polen ist am Montagmorgen ein Mensch ums Leben gekommen. Nach ersten Angaben kollidierte der Schnellzug "Pendolino" beim Verlassen des Bahnhofs in Richtung Prag mit einer Rangierlok.

Wie ein Sprecher der Tschechischen Bahn gegenüber der Narichtenagentur ČTK mitteilt, handelte es sich bei dem Toten um den Lokführer des Schnellzuges. Außerdem seien vier Rangierarbeiter und eine Zugbegleiterin verletzt worden. Fahrgäste kamen nicht zu Schaden. Die Passagiere wurden evakuiert und der Zugbetrieb im Bahnhof für etwa eine halbe Stunde unterbrochen.

Polizei und Eisenbahninspektion ermittelt zur Unfallursache

Die Tschechische Eisenbahnverwaltung teilt auf Twitter mit, dass man die Umstände des Vorfalls nun genau untersuchen werde. Auch die Polizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache und zur Schadenshöhe aufgenommen.

"Das Wahrscheinlichste ist eine illegale Durchfahrt, bei dem der Lokführer ein Signal überfahren hat, das zu dieser Zeit die Anzeige rot war und sie die Durchfahrt eigentlich untersagt hat", teilt Jan Kučera, Generalinspektor der Eisenbahninspektion, gegenüber dem tschechischen Nachrichtensender ČT24 mit. "Der Zug ist also auf eine Strecke gefahren, auf die er noch nicht fahren sollte." Der Sachschaden belaufe sich nach seinen Angaben auf mehr als 500.000 Euro.

Konkret handelte es sich nach Angaben der Bahn um den Zug 516 SC Pendolino, der um 4.59 Uhr von Bohumín in Richtung tschechische Hauptstadt unterwegs war. Dort sollte der Zug 8.30 Uhr ankommen.

Der "Pendolino" ist der schnellste in Tschechien betriebene Zug und verkehrt unter anderem zwischen Prag und Ostrava sowie zwischen Prag und Cheb. Bohumín ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt Tschechiens an der Grenze zu Polen. Die Kleinstadt liegt knapp 300 Kilometer östlich von Prag.

Dieser Text wurde am 27. Juni 2022 gegen 8.48 Uhr aktualisiert. Entgegen erster Meldungen wurde nicht eine Person, sondern fünf Menschen verletzt.