Am Burgsberg abgerutscht: Mädchen setzen Notruf ab

Ein Ausflug zweier Mädchen auf den Burgsberg an der deutsch-tschechischen Grenze hat am Montagabend einen Rettungseinsatz zu Boden und Luft ausgelöst.
Die 14-Jährigen haben sich nach der Schule von Zittau nach Varnsdorf fahren lassen, um dort einen Termin wahrzunehmen. Da dieser länger als geplant dauerte, verpassten die Jugendlichen den Bus zurück. Sie wollten deshalb mit dem Zug fahren, der aber erst später hielt. Um die Zwischenzeit nicht mit Warten zu verbringen, entschieden sich die Schüler spontan für eine Wanderung auf den Burgsberg.
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Auf dem Rückweg dann passierte das Unglück: Ein Mädchen rutschte vom Weg ab und kam nicht mehr ohne Hilfe hoch. Da die 14-Jährige ihre Freundin zuerst nicht mit ihren Händen packen konnte, setzte sie einen Notruf über die 112 ab. Die zuerst alarmierten Besatzungen eines Rettungswagens und -hubschraubers erhielten daraufhin die Nachricht, dass zwei Jugendliche an einer Bergwand festhängen sollen und abzurutschen drohen. Allerdings war der Einsatzort völlig unklar. "Die Mädchen wussten nicht genau, wo sie sind", berichtet Markus Wiemann von der Rettungsleitstelle Ostsachen. Und nachdem auch noch der Handyakku der Schülerin leer war, brach die einzige Kontaktmöglichkeit zu den beiden ab.
Die Hubschrauber-Besatzung des "Christoph 62" nahm einen Bergwacht-Luftretter auf und suchte die Umgebung ab. Die einsetzende Dunkelheit erschwerte ihre Sicht. Deshalb kam zusätzlich ein Hubschrauber der Bundespolizei zum Einsatz, der über eine Wärmebildkamera verfügt. Auch die Feuerwehr Seifhennersdorf unterstützte die Suche nach den beiden Jugendlichen.
Noch bevor die Rettungskräfte die Mädchen finden konnten, befreiten sie sich selbstständig aus ihrer Notlage und liefen unverletzt zur nächstgelegenen Straße in Seifhennersdorf. Dort klingelten sie am Haus eines älteren Ehepaares. Über dessen Handy rief ein Mädchen den Vater an. Der machte sich schon Sorgen, weil seine Tochter nicht zum ausgemachten Zeitpunkt zu Hause und ihr Handy aus war. Er holte schließlich beide ab und dankte dem Ehepaar für die Hilfe. Dort erst erfuhr der Vater das gesamte Ausmaß und rief daraufhin die Polizei an, dass der Einsatz beendet werden kann.
Am Ende ging dieser gut aus. Allerdings bleibt festzuhalten: "Wer wandern geht, sollte schon wissen, wo er sich ungefähr befindet", meint der Sprecher der Rettungsleitstelle, wo bei jedem Einsatz das Wohl und Leben der Betroffenen im Vordergrund steht.