Verschärfte Einreiseregeln nach Tschechien

Ab heute werden Reisen nach Tschechien wieder etwas schwieriger. Grund ist die zunehmende Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus auch in Tschechien. Die tschechische Regierung hat deshalb die Regeln für die Einreise angepasst.
Was muss ich bei der Einreise beachten?
Vor der Einreise müssen alle, die länger als 24 Stunden nach Tschechien reisen, ihre Einreise anmelden. Kinder werden von einer erwachsenen Person mit gemeldet. Die Anmeldung erfolgt online unter https://plf.uzis.cz/. Das Formular gibt es auf Tschechisch und Englisch. Erfragt werden persönliche und Kontaktdaten wie Mailadresse und Telefonnummer, unter der man während des Aufenthalts erreichbar ist. Außerdem müssen die Zieladresse, wo man in Tschechien wohnt sowie das Verkehrsmittel, mit dem man nach Tschechien einreist, angegeben werden. Nach dem Versand des Formulars wird ein QR-Code generiert, der gemeinsam mit den Formulardaten für eventuelle Kontrollen ausgedruckt werden muss.
Brauche ich für die Einreise einen gültigen Negativ-Test?
Ja, wenn ich noch nicht vollständig geimpft bin. Wie in Deutschland gilt man in Tschechien neu erst 14 Tage nach der zweiten Impfung als vollständig geimpft. Als Nachweis gilt der digitale EU-Pass, aber auch das Impfheft der WHO. Auch Menschen, die von COVID genesen sind, haben freie Fahrt, müssen dies aber ebenfalls belegen. „Dazu brauchen sie aber zwingend das digitale Zertifikat“, sagt eine Mitarbeiterin an der Telefonauskunft des Innenministeriums. Das bestätigt auch die Telefonauskunft rund um COVID des Gesundheitsministeriums: „Damit sind Sie auf der sicheren Seite.“ Der Mitarbeiter räumt aber ein, dass das jede Kontrolle anders handhaben könnte: „Es kann auch sein, es wird noch ein Papier-Zertifikat in deutscher Sprache anerkannt“, sagt er. Zu beachten ist, dass seit der Erkrankung (erster Positivtest) nicht mehr als 180 Tage vergangen sein dürfen. Alle die nicht geimpft oder genesen sind, müssen sich vor der Einreise testen lassen. Es reicht ein Antigen-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Ein PCR-Test gilt 72 Stunden.
Gibt es Ausnahmen?
Ausgenommen von der Einreiseanmeldung sowie der Nachweispflicht durch Impfzertifikat, Test oder Genesungszertifikat sind alle Pendler, die zum Arbeiten, Studieren, Lernen oder in die Kinderbetreuung ins jeweils andere Land fahren. Auch von Mitarbeitern in Speditionen, Rettungsdiensten und weiteren grenzüberschreitend tätigen Berufen wird das nicht verlangt. Diese Pflichten entfallen auch für alle, die nur für 24 Stunden nach Tschechien fahren. Das heißt, der kleine Grenzverkehr ist weiter ohne Einschränkung möglich.
Hat sich in Tschechien etwas an den Covid-Maßnahmen geändert?
Ja, die wichtigste Änderung ist, dass ein Restaurant- oder Hotelaufenthalt nicht mehr bereits 22 Tage nach der ersten Impfung möglich ist. Hier hat Tschechien die Regelung an die in Deutschland angepasst. Nur wer vor mindestens 14 Tagen das zweite Mal geimpft wurde, kann ohne Test im Hotel übernachten. Dieser Nachweis wird unter anderem aber auch für den Besuch von Kultur- und Sportereignissen oder in Schwimmbädern benötigt. Bei den Tests gilt, anders als bei der Einreise, dass ein Antigentest 72 Stunden und ein PCR-Test eine ganze Woche gültig ist. Kontrolliert wird das von der Polizei und den Hygieneämtern. Betreiber wie Hotels oder Freibäder lassen aber zur eigenen Absicherung häufig eine Ehrenerklärung unterzeichnen. Weiterhin gilt in Innenräumen (öffentlicher Nahverkehr oder der Gang zur Toilette im Restaurant) die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske.
Wie ist die aktuelle Pandemielage in Tschechien?
Auch in Tschechien breitet sich zunehmend die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus aus. Die Lage ist aber weiterhin entspannt. Nur in Prag und Umgebung sowie in Plzeň (Pilsen) und Umgebung liegt die 7-Tage-Inzidenz mit 15 bis 30 Infizierten je 100.000 Einwohner etwas höher. Im Grenzgebiet zu Sachsen hält sich die Inzidenz aber bei unter fünf Infizierten je 100.000 Einwohner. Lediglich in Liberec (Reichenberg) ist sie mit knapp 10 Infizierten etwas höher. Landesweit lag die Inzidenz am Donnerstag ebenfalls bei 10.