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Tschechisches Bier im heimischen Glas

Zur ersten Döbelner Braukunst REGIO kommen auch Brauereien aus dem Ausland. Mad Cat aus Tschechien ist eine davon. Sie bringt Ungewöhnliches mit.

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Braumeister und Chef der Firma „Mad Cat“ Jára Dorážka aus dem tschechischen Jihlava (Iglau) bereitet die Köstlichkeiten für die erste Biermesse „Braukunst Regio“ in Döbeln vor.
Braumeister und Chef der Firma „Mad Cat“ Jára Dorážka aus dem tschechischen Jihlava (Iglau) bereitet die Köstlichkeiten für die erste Biermesse „Braukunst Regio“ in Döbeln vor. © PR

Von Erik-Holm Langhof

Döbeln. Jára Dorážka rührt noch einmal um, damit das Bier gut und kräftig wird. Kurz vor dem ersten Besuch der Stadt Döbeln will er mit seinen Kollegen ganz besonders guten Gerstensaft mitbringen. Er, der Braumeister in der modernen Brauerei Mad Cat, freut sich bereits auf den Besuch der ersten Döbelner Braukunst REGIO am nächsten Wochenende, wie der Tscheche sagt. Es werde sehr spannend und interessant.

Nicht zum ersten Mal in Deutschland, aber das erste Mal in der Region will sich die junge Biermarke aus dem Nachbarland den Besuchern vorstellen. „Wir freuen uns auf neue Chancen, die durch die Veranstaltung vielleicht entstehen können“, sagt Marketing-Mitarbeiterin Jiřina Lavičková. 

Zunächst habe sich die Firma vor allem auf Kunden aus Tschechien, der Slowakei und Italien konzentriert, doch nun wolle die Brauerei ihr Bier auch in weitere europäische Länder bringen. Unter anderem mehr nach Deutschland – in das Land, in dem nach Tschechien und Irland das meiste Bier getrunken wird.

Aktiv in die Braukunst eingestiegen, ist die Firma Mad Cat im Jahr 2011. Die beiden Geschäftsführer kauften eine alte Diskothek in Jihlava (Iglau), bauten sie um, und die Mini-Brauerei konnte eröffnen. „Dort, wo der Discjockey seine Platten auflegte, standen dann die Tanks, Bottiche und Bierfässer“, so Lavičková. „Schnell ist uns der Platz ausgegangen und wir haben neue Räume gesucht.“

2017 startete die Firma mit der Rekonstruktion einer alten Brennerei, in die dann auch ein Tank mit 20 Hektolitern eingesetzt werden konnte. „Seit dem 27. Juli 2018 gibt es offiziell die Marke Mad Cat“, so die Marketing-Mitarbeiterin.

Mittlerweile spezialisiert sich die Marke hauptsächlich auf sogenannte obergärige Biere, die vor allem in der Region um die tschechische Stadt bekannt ist. Neben klassischen Lagerbieren gibt es auch den „Doppelbock“, „Wiener Lagerbier“ sowie ein „Jahrmarktbier“.

 „Zu Mad Cat gehören vor allem viele experimentelle Biere wie ein Ale (Getränk aus gemälzter Gerste, bekannt aus England, Anm.d.R.) und Sourbeer (saueres Bier). Einfach das, was wir ausprobieren und uns Spaß macht“, erklärt Jiřina Lavičková. Im Jahr werde von zehn Mitarbeitern über 2.700 Hektoliter Bier produziert, die vordergründig in Fässern verkauft werden.

Auf Bier-Messen in Berlin und Dresden haben sich die Tschechen aus dem Süden des Landes bereits vorgestellt und erste Fans für die außergewöhnlichen Sorten gefunden. Im Jahr 2013 war Mad Cat die drittbeste Mini-Brauerei Tschechiens, ein Jahr später dann die beste, wie Lavičková berichtet.

 „Zudem wurden wir mit unserem Weißbier mit dem Frühlingspreis der tschechischen Brauer ausgezeichnet.“ Auf der Döbelner Braukunst REGIO will sich das junge Unternehmen nun weiteren deutschen Bierliebhabern vorstellen und sie vom Geschmack der tschechischen Braukunst aus Jihlava überzeugen. 

Auch an neuen Kontakten zu Händlern und Gaststättenbetreibern sind die Unternehmer interessiert. Es gilt die Frage zu beantworten, welches der Sorten nun die Beste ist. Braumeister Jára Dorážka: „Am liebsten haben wir alle unsere Biere. Jedes ist anders und einzigartig.“

1. Braukunst REGIO, 18. Januar ab 15 Uhr bis 23 Uhr, Döbelner Sport und Freizeit-Zentrum „WelWel“, Fichtestraße 10, Eintritt: 6,50 Euro (mit drei Euro Verzehrgutschein)

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