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Boote in der Ägäis kollidiert

Zwei Patrouillenboote der Küstenwachen von Griechenland und der Türkei sind in der Ägäis zusammengestoßen. Das sorgt für Spannungen.

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Das türkische Forschungsschiff "Oruc Reis" (M) fährt in Begleitung türkischer Kriegsschiffe über das Mittelmeer, um nach Gasvorkommen zu suchen. Der Rohstoff hat in der Vergangenheit zu Spannungen geführt.
Das türkische Forschungsschiff "Oruc Reis" (M) fährt in Begleitung türkischer Kriegsschiffe über das Mittelmeer, um nach Gasvorkommen zu suchen. Der Rohstoff hat in der Vergangenheit zu Spannungen geführt. © IHA/AP/dpa

Erneut ist es in der Ägäis zu Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei gekommen: Zwei Patrouillenboote der Küstenwachen beider Staaten sind in der Ägäis leicht seitlich kollidiert. Dabei sei das griechische Boot "leicht beschädigt worden", teilte die griechische Küstenwache am Donnerstag mit. Verletzt wurde niemand, hieß es. Der Zwischenfall hatte sich am Mittwoch ereignet.

Am Donnerstagmorgen hatte der Bürgermeister der nahegelegenen Insel Kalymnos, Dimitris Diakomichalis, dem griechischen Nachrichtensender Skai beschrieben, was er über den Zwischenfall erfahren hatte. "Sie (die beiden Boote) haben sich so wie Fußballer sozusagen abgedrängt", sagte er.

Ein jahrzehntelanger Konflikt

Der Zwischenfall ereignete sich am Vortag in der Nähe der umstrittenen Felseninseln Imia (türkisch: Kardak) und hing mit Streitigkeiten um Fischereirechte zusammen, wie der Bürgermeister der Insel Kalymnos weiter sagte.

Griechenland und die Türkei streiten sich seit Jahrzehnten um Hoheitsrechte in der Ägäis sowie den Umfang der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) im östlichen Mittelmeer. Die Spannungen nahmen in den vergangenen Monaten immer größere Dimensionen an. Im August 2020 hatte eine griechische Fregatte eine türkische gerammt.

1996 hatte der Streit um diese unbewohnten Felseninseln die beiden Nato-Staaten an den Rand eines Krieges gebracht. Ein bewaffneter Konflikt konnte im letzten Moment nach einer diplomatischen Intervention der USA abgewendet werden. Die EU und Berlin versuchen, die beiden Seiten an einem Tisch zu bringen. (dpa)