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Drei Syrer in der Türkei verbrannt: War es Rassismus?

In der Provinz Izmir wurden drei Menschen verbrannt. Im Krankenhaus starben sie an ihren Verletzungen. Bislang blieb die Akte unter Verschluss.

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Die türkische Polizei ermittelt im Fall von drei getöteten Syrern. Motiv soll nach Menschenrechtlern Rassismus sein. (Symbolfoto)
Die türkische Polizei ermittelt im Fall von drei getöteten Syrern. Motiv soll nach Menschenrechtlern Rassismus sein. (Symbolfoto) © Archiv/Petros Giannakouris/AP/dpa

Istanbul. Nach dem Tod von drei Syrern in der Türkei sprechen Menschenrechtler von einer rassistischen Tat. Die Männer seien bereits Mitte November in einer Unterkunft ihres Arbeitgebers in der Provinz Izmir verbrannt, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, der dpa am Donnerstag.

Das Feuer sei auf Brandstiftung zurückzuführen. Die türkische Menschenrechtsorganisation IHD bezeichnete den Fall als "rassistisch motiviert".

Mutmaßlicher Täter festgenommen

Die Akte werde unter Verschluss gehalten, so die Organisation weiter. Sie warf den Behörden vor, das Motiv vertuschen zu wollen. Rahman zufolge wurde der Fall erst nach mehr als einem Monat durch Berichte lokaler Medien bekannt. Der IHD zufolge hatte ein Verdächtiger am 16. November die Unterkunft mit Benzin angezündet.

Alle drei Männer seien im Krankenhaus an ihren Verletzungen gestorben. Der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden. Zeugen zufolge hatte er am Tag vor der Tat angekündigt, dass die "Syrer sterben" werden.

In der Türkei leben rund 3,7 Millionen syrische Flüchtlinge. Die Stimmung ist seit Monaten aufgeheizt. Regierung und Opposition verschärften ihre Rhetorik gegen Geflüchtete und Migranten zuletzt stark. Im August hatte ein Mob in Ankara Geschäfte von Syrern angegriffen. (dpa)