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Turnen fetzt!

Am kommenden Wochenende findet das 63. Meißner Hallenturnfest statt. Die Gastgeber bringen drei Aktive an den Start.

Von Thomas Riemer
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Marie Rahn vom TV „Frisch Auf“ Meißen gehört zu den Multi-Beschäftigten beim Meißner Hallenturnfest am Wochenende.
Marie Rahn vom TV „Frisch Auf“ Meißen gehört zu den Multi-Beschäftigten beim Meißner Hallenturnfest am Wochenende. © Anne Hübschmann

Meißen. Marie Rahn ist ja eigentlich im Prüfungsstress. Doch trotz aufwendigem Studienalltag in Jena fiebert die Meißnerin dem turnerischen Höhepunkt eines jeden Jahres in ihrer Heimatstadt entgegen. Wie immer am letzten Januarwochenende findet am Sonnabend und Sonntag das Meißner Hallenturnfest statt. Zum 63. Mal, und die Gastgeber vom TV „Frisch Auf“ Meißen freuen sich erneut auf ein riesiges Starterfeld, tolle Leistungen und großes Zuschauerinteresse. 

Und es lohnt sich schon deshalb, weil an den Veranstaltungstagen in der Sporthalle am Heiligen Grund etwas Seltenes geboten wird: Zwei Sprungtische, ein Stufenbarren, ein Hochreck, ein Schwebebalken, ein Pauschenpferd, ein Ringegerüst, ein Parallelbarren und der 12 mal 12 Meter große Federkernboden. Dazwischen unzählige Kampfrichtertische und -stühle, Grünpflanzen, Magnesiaständer, Wertungstafeln… Das gibt es nur in Meißen! In „schweißtreibenden Aktionen“ werden die Geräte in dieser Woche zum Austragungsort des Hallenturnfestes transportiert, dort aufgestellt, verschraubt und verankert.

Dieser Ablauf ist allen Beteiligten schon in Fleisch und Blut übergegangen. Für die „Aufbauhelfer“ ist dann am Freitag der Höhepunkt erreicht, wenn sämtliche Gerätschaften für den Hallentest und das freie Training der Teilnehmer an Ort und Stelle stehen.

Das Hallenturnfest hat nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt. „Die Meldezahlen sind gleichbleibend stark – es werden wieder über 150 Aktive aus mehr als 30 Vereinen bundesweit erwartet“, so Kristin Matthes-Rahn, Vorstandsmitglied beim TV „Frisch Auf“ Meißen. Fünf von sechs Pokalgewinnern des letzten Jahres haben ihr Kommen angemeldet, so auch der Bundesliga-Turner Sebastian Bock. 

Der Wettstreit um die begehrten Trophäen aus Meißner Porzellan kann also beginnen. Für tolle Schnappschüsse sorgt auch diesmal der befreundete Fotograf „Kiel Kiki“ aus Erfurt. Er wird an allen drei Tagen Gast der Meißner Turner sein. Schirmherr des Hallenturnfestes ist Meißens Oberbürgermeister Olaf Raschke, der das Event am Sonnabend um 9 Uhr feierlich eröffnen wird.

Danach beginnen die Wettkämpfe zunächst mit dem Turnen um den Kleiner Pokal, am Nachmittag geht es dann um den Großen Pokal und den Pokal der Meister. Am Abend findet der legendäre Turnerball in der Hafenstraße statt. Am Sonntag gehen ganztägig die Wettkämpfe der Kinder und Jugendlichen des Landkreises Meißen über die Bühne, ehe der kräftezehrende Abbau- und Abtransport der Geräte vonstatten geht.

Bei den Wettbewerben der „Großen“ werden auch drei Turner des Gastgebervereins ins Rennen gehen. Neben Marie Rahn sind das Carolin Dietze und Josephine Seifert. Marie übrigens ist auch diesmal quasi auf allen Ebenen aktiv: beim Aufbau, als aktive Wettkämpferin, beim Turnerball, als Trainerin ihrer kleinen Schützlinge sowie Kampfrichterin beim Kinder- und Jugendwettkampf.

Der Countdown läuft also - und die Organisatoren wünschen sich verletzungsfreie Wettkämpfe mit sehenswerter Turnkunst und vielen schönen, unvergesslichen Momenten.

Das erste Hallenturnfest in Meißen gab es am 3. Februar 1957. Damals als Schülerwettkampf mit 78 Aktiven in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Turnhalle. 1971 mussten die Wettkämpfe nach Frauen und Männern getrennt werden. Grund war die Schließung der Jahnturnhalle und ein Ausweichen an andere Standorte. Den Pokal der Meister gibt es seit 1983. Damals zeigte Ex-Nationalmannschaftsturner Klaus-Dieter Boede erstmals den Kreuzhang an den Ringen.