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Über 3.500 Unterschriften für Radweg von Dresden nach Weinböhla

Ein Coswiger hat die Unterschriftensammlung gestartet, nachdem es an der Staatsstraße Ende November einen tödlichen Unfall gegeben hatte.

Von Peter Redlich
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Das sogenannte Geisterfahrrad erinnert an den Leiter des Dresdner Schulverwaltungsamtes, Falk Schmidtgen, der auf der S 81 bei einem Unfall getötet worden war.
Das sogenannte Geisterfahrrad erinnert an den Leiter des Dresdner Schulverwaltungsamtes, Falk Schmidtgen, der auf der S 81 bei einem Unfall getötet worden war. © Arvid Müller

Moritzburg/Weinböhla/Dresden. Am Wochenende endete die Zeichnungsfrist der Petition für einen sicheren Radweg zwischen Dresden und Weinböhla. Über 3.500 Bürger verlangen einen sicheren und baulich getrennten Radweg entlang der Staatsstraßen 80 und 81, wie es auch die Radverkehrskonzeption des Freistaats Sachsen vorsieht, so der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC). Zurzeit müssen Radfahrer entlang der Staatstraßen 80 und 81 in diesen Abschnitten auf der Fahrbahn fahren, eine Alternative existiert nicht.

Anwohner und Betroffene initiierten die Petition, nachdem der Leiter des Dresdner Schulverwaltungsamtes, Falk Schmidtgen, am 27. November letzten Jahres auf der S 81 zwischen Auer und Friedewald bei einem Unfall getötet worden war. Mehr als zwei Drittel der Bürger auf der Liste gaben an, von der problematischen Situation an den beiden Staatsstraßen selbst betroffen zu sein.

„Ich freue mich sehr, dass es einen so großen Zuspruch für einen Radweg an dieser gefährlichen Strecke gibt“ sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Sachsen. Der ADFC kritisierte in der Vergangenheit mehrfach die Untätigkeit der zuständigen Meißner Niederlassung des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (LASuV) in Sachen Radwegebau.“ Noch im April haben Amtsleiter Holger Wohsmann öffentlich gesagt, dass Radwege für ihn keine Priorität hätten. 

Krause sieht einen klaren Widerspruch zwischen der Haltung des LaSuV, dem erklärten Ziel der Sächsischen Staatsregierung und dem Wunsch der Anwohner: „Der Erfolg der Petition zeigt deutlich, dass auch viele Leute außerhalb der Großstädte die Ignoranz gegenüber dem Radverkehr nicht weiter hinnehmen. Nun müsse das LASuV endlich für eine sichere Radwegverbindung an der S 81 sorgen.“

Die S 81 wird in der Radverkehrskonzeption des Landes Sachsen seit 2014 mit der höchsten Prioritätsstufe A geführt. Das bedeutet, dass der Freistaat im Abschnitt zwischen Weinböhla und Reichenberg dringenden Handlungsbedarf zur Verbesserung der Sicherheit des Radverkehrs sieht. 

Dennoch hat der Freistaat im Landkreis Meißen seit 2014 nicht einen Meter Radweg gebaut. Nach Informationen des ADFC wurde mit der Planung eines durchgehenden Radwegs an der S 81 zwischen Auer und der Stadtgrenze zu Dresden noch nicht einmal begonnen.