Von Kay Haufe
Jorinde Unger ist hoffnungsvoll. Zwar fehlen der Geschäftsführerin des Elbhangfestes noch immer die endgültigen Zahlen, wie viele Karten für das diesjährige Fest verkauft wurden. Und damit die finanzielle Grundlage für künftige Planungen. „Aber ich glaube, dass wir unsere Jubiläumsausgabe 2015 nicht verschieben müssen“, sagt sie. Doch genau das hat die Stadt vor. Weil es möglich ist, dass am 28. Juni kommenden Jahres der zweite Wahlgang der Oberbürgermeister-Wahl ansteht, hatte das Rathaus den Elbhangfestverein aufgefordert, das Fest zu verlegen.
Fotos vom Elbhangfest - Freitag
Fotos vom Elbhangfest - Samstag
Aber das sieht nicht nur der Verein äußerst kritisch. „Das Fest hat seit Jahren einen angestammten Platz am letzten Juniwochenende. Die Verschiebung würde wegen langfristiger Planungen erhebliche Nachteile erleiden“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Lames. Über den Termin der OB-Wahl muss der Stadtrat hingegen erst noch beschließen. „2001 hat gezeigt, dass der zweite Wahlgang der Dresdner OB-Wahl sehr wohl mit dem Elbhangfest stattfinden kann“, so Lames.
Auch die Grünen sehen überhaupt kein Problem darin, dass Elbhangfest und Wahl am gleichen Tag stattfinden. „Oder betrachtet es die Stadtverwaltung etwa als schlechtes Omen, dass 2011 der CDU-Bürgermeister abgewählt wurde?“, fragt Fraktionsvorsitzende Christiane Filius-Jehne. Sie weist darauf hin, dass das Elbhangfest 2015 sein 25-jähriges Jubiläum feiert und Loschwitz auf 700 Jahre zurückblickt. Wie Lames lobt sie das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder. „Wir Grüne werden in keinem Fall einer Terminverschiebung des Elbhangfestes zustimmen.“
Im Verein überwiegt noch immer die Hoffnung, eine gute Lösung für 2015 zu finden. Signale einzelner Stadträte hätte es bereits zum Start des Festumzuges 2014 gegeben. „Wir geben seit Langem Durchfahrtsgenehmigungen und Anwohner-Eintrittsbändchen heraus“, sagt Jorinde Unger. Damit wäre der Weg zum Wahllokal gesichert. „Jetzt müssen wir aber erst mal sehen, was in diesem Jahr in die Kasse gekommen ist. Der Sonntag war durch den Regen sehr schlecht“, so Unger. Aber sie hätte nach dem schlechten Ergebnis des Hochwasserjahrgangs von 2013 sehr vorsichtig kalkuliert. (SZ/kh)