Pirna
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Überraschung beim Sommerfest

Unternehmer ehren ein Autohaus-Team für sein Engagement - und erfahren Interessantes über Russland.

Von Christian Eißner
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Die Preisträger Ines und Bernd Förster.
Die Preisträger Ines und Bernd Förster. © Marko Förster

Eigentlich, sagt Bernd Förster, wollte er gemeinsam mit seiner Frau Ines schon zwei Tage in Österreich sein und mit Blick auf den Dachstein gemütlich Wein trinken. Wenn sich plötzlich Termine verschieben und die Tochter sagt, man solle doch lieber später fahren und stattdessen noch zum Unternehmer-Sommerfest gehen – „Das hat euch doch immer gefallen“ – dann, das weiß Bernd Förster jetzt, sollte man hellhörig werden. spät ist.

Geahnt hat das Pirnaer Unternehmer-Ehepaar trotzdem nichts – bis SZ-Autor Peter Ufer am Freitagabend in der Kulturscheune Langburkersdorf mit seiner Laudatio begann. Es galt, den diesjährigen Preis für besondere unternehmerische Leistungen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zu vergeben.

Eifrig, geschickt, gründlich, fischelant – so beschrieb Peter Ufer in seiner Rede den sächsischen Unternehmer und Ines und Bernd Förster als im besten Sinne typisch sächsische Unternehmer. Der Kfz-Meister und die Chemie-Lehrerin hatten sich 1991, mit 30 Jahren, in ihr Unternehmer-Abenteuer gestürzt: den Aufbau eines eigenen Autohauses in Pirna-Copitz. Es wurde nicht irgendeins, sondern der erste Komplett-Neubau eines Toyota-Handels in den neuen Bundesländern.

Das Paar blieb sich, der Familie und dem Unternehmen treu. Er eher der Stratege, sie die Controllerin. Sie eröffneten 1998 eine weitere Betriebsstätte in Bautzen, 2003 wurde das „Team Förster“ zum Gruppenhändler für fünf selbstständige Händler in Ostsachsen, im August 2008 wurden Händlerverträge für Ducati und Kawasaki abgeschlossen. Ein Jahr später kam eine weitere Betriebsstätte in Cottbus hinzu, 2013 eine in Kamenz. „Eine große Familie, die nach wie vor nichts für unmöglich hält, sondern mit Mut, Freude, Spaß und Elan an die Arbeit geht“, so Peter Ufer.

Die mit 1 000 Euro dotierte Auszeichnung im Rahmen des Sommerfests der Volksbank Pirna, des Verbandes der Selbstständigen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und der Redaktions- und Verlagsgesellschaft Freital-Pirna („Sächsische Zeitung“) nahmen Ines und Bernd Förster vor rund 250 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Kultur und Sport mit einiger Überraschung entgegen. Und sie widmeten sie sofort ihren rund 80 Mitarbeitern. Auch für das Preisgeld war sofort eine Verwendung klar. Försters legten auch selbst noch 1 000 Euro drauf. So kann sich demnächst die Rettungshunde-Staffel Sachsen Ost in Pirna über 1 000 Euro freuen. Weitere 1 000 Euro wollen Ines und Bernd Förster an die Bergrettung Ramsau in ihrer zweiten Heimat Österreich spenden.

Das jährliche Sommerfest von Volksbank, Verband der Selbstständigen und SZ bestand auch diesmal nicht nur aus Preisverleihung, Buffet und angeregten Gesprächen. Wie jedes Jahr war ein Gastredner zu einem aktuellen wirtschaftlichen, politischen oder gesellschaftlichen Thema eingeladen. In Langburkersdorf fesselte die ehemalige ARD-Russland-Korrespondenten Gabriele Krone-Schmalz die versammelten Unternehmer mit einem Vortrag über das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland in einer politisch unübersichtlicher werdenden Welt. Dass die EU und damit auch Deutschland im Moment so schlechte Beziehungen zu Russland pflegen und auf Sanktionen statt auf die offene Diskussion von Interessen setzten, sei absurd, so die Professorin. „Russland ist ein natürlicher Partner für uns.“ Es sei Zeit, die Standpunkte des jeweils anderen zu verstehen und eine „intelligente Entspannungspolitik“ zu beginnen, bevor es zu 

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