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Biden: "Putin hat sich geirrt, er hat keine Ahnung, was kommen wird"

US-Präsident Joe Biden hat seine erste Rede an die Nation gehalten. Er richtete deutliche Worten an Wladimir Putin - und kündigt weitere Maßnahmen an.

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US-Präsident Joe Biden bei seiner ersten Rede an die Nation.
US-Präsident Joe Biden bei seiner ersten Rede an die Nation. © Saul Loeb/Pool AFP via AP/dpa

US-Präsident Joe Biden hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine eine deutliche Botschaft an Russlands Präsident Wladimir Putin gerichtet und ihn als "russischen Diktator" bezeichnet.

"Wenn Diktatoren keinen Preis für ihre Aggression zahlen, verursachen sie mehr Chaos", sagte Biden am Dienstagabend (Ortszeit) in seiner Ansprache zur Lage der Nation in Washington. Aus diesem Grund sei die Nato gegründet worden. Putin versuche, die "Grundfesten der freien Welt zu erschüttern".

Russlands Präsident habe gedacht, er könne den Westen spalten und die Nato würde nicht reagieren. "Putin hat sich geirrt, wir waren darauf vorbereitet... er hat keine Ahnung, was kommen wird", sagte Biden.

Man werde weiter zusammenstehen. "Putins Krieg war vorsätzlich und grundlos", mahnte Biden. Putin habe sich entschieden, die Bemühungen um Diplomatie abzulehnen.

Biden richtete sich auch an die Ukrainer. "Ihre Furchtlosigkeit, ihr Mut und ihre Entschlossenheit inspirieren die Welt", sagte Biden. "Gruppen von Bürgern blockieren Panzer mit ihren Körpern. Jeder, vom Studenten bis zum pensionierten Lehrer, wurde zum Soldaten, der sein Heimatland verteidigt."

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"Putin dachte, er könnte in die Ukraine einmarschieren und die Welt würde den Weg freimachen. Stattdessen traf er auf eine Mauer der Stärke. Er traf auf die Menschen in der Ukraine."

Putin wird nach Überzeugung von Biden das ukrainische Volk nie von sich überzeugen können. "Putin mag Kiew mit Panzern einkreisen, aber er wird niemals die Herzen und Seelen der Ukrainer gewinnen", sagte Biden.

"Er wird niemals ihre Liebe zur Freiheit auslöschen. Er wird niemals die Entschlossenheit der freien Welt schwächen." Biden sagte, im Wettbewerb zwischen Demokratien und Autokratien stellten sich Demokratien den Herausforderungen, "und die Welt entscheidet sich eindeutig für Frieden und Sicherheit".

"Russland wird schwächer sein, der Rest der Welt stärker"

Putin ist infolge der westlichen Sanktionen nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden inzwischen "isolierter von der Welt als je zuvor". Russlands Wirtschaft sei wegen der von den USA, der EU und weiteren Verbündeten beschlossenen Strafmaßnahmen bereits ins Taumeln geraten.

"Wenn die Geschichte dieser Ära geschrieben sein wird, wird Putins Krieg mit der Ukraine Russland schwächer und den Rest der Welt stärker zurückgelassen haben", sagte Biden vor beiden Kammern des US-Kongresses im Kapitol in Washington.

Biden kündigte an, dass die USA wie die EU gegen russische Oligarchen vorgehen werde. Ihre Yachten, Apartments und Privatflugzeuge würden konfisziert. Biden verkündete zudem, dass der Luftraum über den USA für russische Flugzeuge gesperrt wird.

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Neben der Lage in Ukraine, die rund ein Drittel der Rede ausmachte sprach Biden unter anderem auch über anstehende Investitionen in die Infrastruktur und den weiteren Kurs in der Pandemie.

Die Rede zur besten Sendezeit vor einem Millionenpublikum bietet Biden eine seltene Gelegenheit, auf großer Bühne seine Sicht der Dinge zu präsentieren und viele enttäuschte Anhänger vielleicht doch wieder für sich zu begeistern. Der Krieg in der Ukraine wird unweigerlich eine zentrale Rolle spielen.