Dresdnerin mit Ukraine-Wurzeln: "Es gibt mein Leben davor und danach"
Ein Job als Dolmetscherin, Mann, Kinder, Freunde: Das Leben von Natalija Bock war erfüllt. Seit Russlands Krieg widmet sie alle Zeit den Betroffenen. Sie brennt für ihre Heimat. Und brennt dabei aus.
Vier Stunden. Manchmal fünf. Länger schläft Natalija Bock nicht mehr. Seit Russland Bomben und Raketen auf die Ukraine wirft, Soldaten ihre Landsleute foltern, knechten, vergewaltigen, hat die Dolmetscherin keine Zeit mehr übrig, um zu schlafen. Oder zu leben. Natalija Bock verknüpft, besorgt, plant, spricht, koordiniert. Spendentransporte, Wohnungen, Sprachkurse, Kindergartenplätze, Helferinnen. Fast alles ehrenamtlich. „Das Wort Freizeit bedeutet gar nichts mehr. Ich habe auch kein Wochenende mehr für die Familie“, sagt sie. „Mein E-Mail-Postfach ist so voll, ich bräuchte Tage, um alles zu beantworten.“