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"Wer sich einmischt, muss mit Vergeltung rechnen"

Die Invasion kündigte Putin in einer martialischen Ansprache an. Anderen Staaten drohte er bei Einmischung mit Konsequenzen, "wie nie zuvor in der Geschichte".

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Wladimir Putin, Präsident von Russland, bei seiner Rede an die Nation.
Wladimir Putin, Präsident von Russland, bei seiner Rede an die Nation. © Russian Presidential Press Service/dpa

Bevor die ersten Bomben in mehreren ukrainischen Städten explodieren, hält der russische Präsident eine martialische Ansprache im Fernsehen. Darin kündigte er um kurz nach vier Uhr morgens eine "Militäroperation" in der Ukraine an. "Ich habe die Entscheidung für eine Militäroperation getroffen." Putin forderte das ukrainische Militär auf, "die Waffen niederzulegen".

Putin gibt an, damit auf eine schriftliche Bitte der Chefs der Volksrepubliken Luhansk und Donezk zu reagieren, die um Beistand gebeten hatten, um Angriffe durch die ukrainische Armee abzuwehren.

In seiner Rede beschuldigt er die Ukraine der Verfolgung und des Völkermordes, Russland wolle diese Menschen nun beschützen. Es müssten diejenigen vor Gericht gestellt werden, "die mehrere blutige Verbrechen gegen Zivilisten, einschließlich Bürger der Russischen Föderation, begangen haben."

Die ukrainische Regierung betonte unterdessen, Russlands Angriff habe die "Zerstörung des ukrainischen Staates" zum Ziel. Moskau wolle sich des ukrainischen Territoriums bemächtigen und "eine Besatzung" installieren, erklärte das Ministerium. Kiew rief die internationale Gemeinschaft auf, "sofort" zu handeln, um mit einem "geeinten und starken" Vorgehen die "Aggression" gegen die Ukraine zu stoppen.

An den Westen gerichtet, sagte Putin in seiner Ansprache: Für jegliche Einmischung in den russischen Einsatz in der Ukraine drohe Vergeltung. "Jeder, der versucht, sich bei uns einzumischen, unser Land und unser Volk bedroht, muss mit einer sofortigen Reaktion Russlands rechnen. Und mit Konsequenzen, "wie sie sie noch nie zuvor in ihrer Geschichte erlebt haben."

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In seiner Rede erwähnte er auch die USA namentlich, sprach von der Bombardierung Jugoslawiens und dem Einmarsch in den Irak. Er nannte den Westen in diesem Zusammenhang ein "Reich der Lügen".

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verurteilte den russischen Angriff auf die Ukraine als eklatanten Bruch des Völkerrechts. "Er ist durch nichts zu rechtfertigen", erklärte Scholz am Donnerstag in einer ersten Reaktion, die vom Bundespresseamt verbreitet wurde. Russland müsse diese Militäraktion sofort einstellen. (Tsp, AFP, dpa)