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Melnyk lädt Kretschmer aus: "Sie sind unerwünscht"

Der scheidende ukrainische Botschafter Melnyk hat Kretschmer via Twitter angegriffen und ihn gebeten, nicht in die Ukraine zu kommen. Er sei dort unerwünscht. Grund ist der Lanz-Aufritt des Ministerpräsidenten.

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Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk will nicht mehr, dass Sachsens Ministerpräsident in die Ukraine reist.
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk will nicht mehr, dass Sachsens Ministerpräsident in die Ukraine reist. © Michael Kappeler/dpa

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk will nicht mehr, dass Michael Kretschmer in die Ukraine reist. Mit den Worten: "Sie sind UNERWÜNSCHT. Punkt" annullierte er in einem Tweet seine zuvor ausgesprochene Einladung an Sachsens Ministerpräsidenten.

Der Grund für den wütenden Tweet des scheidenden Botschafters ist eine Sendung der ZDF-Talkshow "Markus Lanz", die bereits am Mittwoch lief. Dort hatte Kretschmer erneut gefordert, den Krieg in der Ukraine einzufrieren.

Russland hatte die Ukraine am 24. Februar überfallen. Seitdem wehrt sich das angegriffene Land gegen die Invasion und versucht, von Russland eroberte Gebiete zurückzugewinnen.

Die Äußerungen Kretschmers zum Ukraine-Krieg hatten in der Sendung für eine Kontroverse gesorgt. Sachsens Ministerpräsident wiederholte frühere Aussagen und sagte unter anderem, "dass der Krieg eingefroren werden muss. Dass wir einen Waffenstillstand brauchen".

Beim ukrainischen Botschafter kam das nicht gut an. "Mit Ihrer absurden Rhetorik über das Einfrieren des Krieges spielen Sie in Putins Hände & befeuern Russlands Aggression", schrieb Melnyk auf Twitter und verlinkte den Ministerpräsidenten.

Andrij Melnyk ist bereits für seine scharfzüngigen Aussagen bekannt. Er ist seit knapp acht Jahren Botschafter der Ukraine in Deutschland, soll aber im Oktober nach Kiew abberufen werden, wo er ins ukrainische Außenministerium wechseln soll.

Michael Kretschmers Haltung im Russland-Ukraine-Krieg hat Melnyk bereits Anfang April das erste Mal angeprangert. Melnyk warf Kretschmer damals "unverschämte Anbiederung" an Putin vor, weil sich der sächsische Ministerpräsident auch zu diesem Zeitpunkt schon gegen Waffenlieferungen und Embargos aussprach. (SZ/soa/dpa)