Von Gabriele Naß
Bischofswerda. Corina Weßollek und Linda Müller sind keine Models, auch wenn man beide auf den ersten Blick dafür halten könnte. Im aktuellen Look präsentiert sich Verkäuferin Linda Müller zusammen mit der Chefin von Adler Orange Bischofswerda fürs Zeitungsfoto. Strick und Poncho unter anderem sind gerade angesagter denn je.
Freitagabend ist Modenschau im Modemarkt – mit Laufsteg, Sekt und Shopping bis 22 Uhr. Die Zusammenstellung dessen, was die Freizeitmodels tragen werden, ist ähnlich der von Verkäuferin Linda. „Wir zeigen die Trends für Herbst und Winter“, sagt die Geschäftsleiterin. Gezeigt wird Mode für Damen, Herren und Kinder, dazu Wäsche. Das Publikum könne sehen, was wie am besten zusammenpasst bei Material, Farben oder Schnitten. Corina Weßollek zeigt beim Gang durch den Markt ihre Lieblingsstücke und sagt dabei begeisternd: „Sachen haben wir alle im Schrank, aber wir wollen auch mal was Neues, oder?“
Adler Orange in Bischofswerda ist im Gegensatz zum herkömmlichen Adler ein markengeprägtes Geschäft. Das war schon unter Kressner so und daran hat sich mit der Übernahme durch den neuen Eigentümer zu Jahresbeginn nicht viel geändert. Adler hat im Gegenteil wie angekündigt das Kressner-Prinzip übernommen und damit ausgewählte ehemalige Kressner-Märkte in Deutschland unter dem Namen Adler profiliert. Zu diesen Orange genannten Premiumläden zählt Bischofswerda.
Mix wird gut angenommen
Sieben der vielen Modemarken, die zuletzt unter Kressner geführt wurden, gibt es bei Adler in Bischofswerda nicht mehr, dafür 15 neue für Damen und Herren und Kinder. Teilweise geht der Austausch mit dem Eigentümerwechsel einher. „Andererseits haben wir Markenwechsel schon immer sehr regelmäßig vorgenommen und damit auf Kundenwünsche reagiert“, sagt die Geschäftsleiterin. Manche Lieblingsmarke muss der Kunde allerdings erst wieder finden. Es wurde umgeräumt, auch weil die Adler-Eigenmarken dazugekommen sind. Sie machen etwa dreißig Prozent des Angebots in Bischofswerda aus und werden wie jede Marke in diesem Geschäft in separaten Shops präsentiert. Die Eigenmarken bringen neue Kunden, heißt es bei Adler auf Anfrage. Viele ehemalige Kressner-Freunde sind geblieben und haben inzwischen auch ihre Stammkundenkarte getauscht. Der Markt mit seinem Mix werde sehr gut angenommen. Das freut das Team insofern, als es nach dem Bekanntwerden des Eigentümerwechsels zu Jahresbeginn viele Zweifler gab, die glaubten, aus dem etablierten, auch regionale Kunden anziehenden Kressner werde eine kaum mehr beachtete Adler-Ramschbude. Die Modenschau heute sei auch eine Gelegenheit, das neue alte Geschäft kennenzulernen, heißt es bei Adler. Die Modenschauen gibt es hier schon lange. Und die nächste ist für den 30. Oktober bereits geplant. „Wir machen dann noch mal ganz was anderes, was Stylisches im Stile von Paris“, sagt die Chefin vom Modemarkt Bischofswerda.
Öffnungszeit verkürzt
Adler Orange in Bischofswerda hat jetzt 20 Mitarbeiter und acht Mitarbeiter aus Shop-in-Shop-Konzepten. Letzteres bedeutet, dass die Verkäuferin oder der Verkäufer nicht bei Adler, sondern bei der Marke angestellt ist, die im Markt verkauft. Zwei ehemalige Kressner-Mitarbeiterinnen bekamen ihren Nachfolgearbeitgeber somit hier, heißt es auf Anfrage. Acht ehemalige Kressner-Mitarbeiter sind nicht mehr dabei, „teilweise aus Altersgründen oder aufgrund ausgelaufener Verträge“, teilt Adler mit. Adler hatte mit Bekanntwerden der Übernahme der Kressner-Häuser deutschlandweit angekündigt, nicht das gesamte Personal zu übernehmen und das mit der Notwendigkeit von mehr Rentabilität begründet. In Bischofswerda es gab Tränen und Protest. Auf die Kundenberatung habe die Neuausrichtung aber keinen Einfluss. „Wir können für unsere Kunden da sein wie gewohnt“, sagt Corina Weßollek. Die Öffnungszeit in der Woche wurde im September auf 19 Uhr reduziert. Alles danach habe sich nicht gelohnt.
Modenschau Freitag ab 19 Uhr, ab 18 Uhr Sektempfang, bis 22 Uhr einkaufen möglich.