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Unbekannte zerstören Dresdner Blitzer

Jeder Autofahrer aus Dresden kennt den stationären Blitzer an den Elbschlössern. Doch dort gibt’s zurzeit keine Fotos. 

Von Christoph Springer
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Vom Blitzer auf der Bautzner Straße steht nur noch der Mast.
Vom Blitzer auf der Bautzner Straße steht nur noch der Mast. © Tino Plunert

Raser werden auf der Bautzner Straße in Höhe der Elbschlösser derzeit nicht geblitzt. Die Anlage ist kaputt. Unbekannte haben sie am vergangenen Donnerstag zerstört, teilte die Stadtverwaltung auf SZ-Anfrage mit. Wie lange sie außer Betrieb bleibt, ließ die Stadt offen.

Die Täter haben ganze Arbeit geleistet. Offenbar zündeten sie direkt am Pfeiler des Blitzers eine Plastikmülltonne an, in die sie mehrere große Äste gesteckt hatten. Reste der Tonne lagen auch Tage nach dem Anschlag noch am Fuß des Pfeilers. Die Flammen oder die Hitze des Feuers haben das Außengehäuse der Kamera so schwer beschädigt, dass es erneuert werden muss.

Unterhalb des Mastes lag eine verbrannte Mülltonne. 
Unterhalb des Mastes lag eine verbrannte Mülltonne.  © Tino Plunert

Den Mast, auf dem der Blitzer montiert war, haben Mitarbeiter der Stadt vorübergehend mit Folie verschnürt. Die Reparatur des Kameragehäuses kostet rund 8 000 Euro. Erst wenn sie erledigt ist, kann die Anlage wieder in Betrieb genommen werden. Bis dahin gilt wie schon bisher: Maximal 50 Stundenkilometer dürfen auf der Bautzner Straße stadteinwärts gefahren werden. Wer schneller fährt, bringt sich selbst und alle anderen Verkehrsteilnehmer in Gefahr. Ob es Raser auf der Bundesstraße gibt, wird vorerst nicht mehr kontrolliert.

Die Stadt hat den Anschlag der Polizei gemeldet. Die Beamten werden nun unter anderem prüfen, ob sie aus den Kameraaufnahmen auf den oder die Täter schließen können.

Das ist womöglich dann der Fall, wenn kurz vor dem Anschlag ein Raser fotografiert wurde. Dann könnte es sich um einen Racheakt handeln. Die Anlage auf der Bautzner Straße gehört zu den erfolgreichsten in der ganzen Stadt. Ähnlich häufig werden Raser nur auf der Waldschlößchenbrücke erwischt. Wie viele das im vergangenen Jahr waren, will die Stadtverwaltung noch in dieser Woche mitteilen.

In Dresden gibt es insgesamt 21 stationäre Blitzer. Davon ist regulär stets ein Blitzkasten ohne Kamera und dient als Ausweichstandort für den Fall, dass ein anderer Blitzer zum Beispiel wegen Bauarbeiten auf der Straße nicht genutzt werden kann. Die neueste Anlage steht an der Bergstraße. Sie wurde im Februar 2018 in Betrieb genommen.