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Und jetzt ein Dinner for One

Tausende Gäste sahen die „Pension Schöller“ auf der Naturbühne Reichenau. Vor Silvester wird neu aufgetischt.

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© PR

Von Ina Förster

Reichenau. Elfmal flog dem leicht verpeilten Eugen in diesem Reichenauer Sommer die berühmte „Fniege in den Hans“. Das Publikum feierte diese wunderbare Rolle in der Pension Schöller mit herzlichem Lachen und viel Beifall. Und auch die anderen verschrobenen Personen, welche in die vermeintliche Irrenanstalt im Berlin der Zwanziger Jahre einflogen. Nicht nur deshalb kommt das Boulevardstück 2018 noch einmal auf die Bretter. Viermal um genau zu sein.

Was leider nicht richtig mitspielte in dieser Freilichtsaison, war wieder das Wetter. Das hätte besser sein können. Doch mit diesem muss man rechnen auf einer Naturbühne. Viele Jahrzehnte stehen die Laienschauspieler im Haselbachtal auf ihrer wild-romantischen Bühne. Alles in allem war der Verein dennoch zufrieden. Nach regelmäßig ausverkauften Olsenbanden-Aufführungen in den letzten Jahren, wollte man sich an einen Boulevard-Klassiker wagen – mit Regisseur Herbert Graedtke an der Seite versteht sich.

Dieser Versuch gelang. „Alle Vorstellungen waren gut besucht. Die letzte Vorstellung hatte sogar 600 Zuschauer“, hieß es. Eine davon war Christine Frommhold und die fasste die Begeisterung vieler anschließend im Internet zusammen: „Wir waren zur letzten Vorstellung und es war ein wunderschöner Abend, ohne Regen, viel Humor, tollen Darstellern auf der Bühne, fleißigen Helferlein neben und hinter der Bühne und einem wunderschönen Abschlussspektakel auf der Erde und am Himmel – vielen Dank dafür. Wir wünschen alles Gute, viele neue humorvolle Ideen, immer ein volles Haus, möglichst passendes Wetter und mögen Euch nie der Spaß und die Freude an der Schauspielerei ausgehen!“

Verein gönnt sich keine Ruhe

Lichter- und Handwerkermarkt

Termin: Sonnabend, 4. November, ab 13 Uhr auf der Naturbühne Reichenau

Zu sehen, hören und naschen gibt‘s einiges: Handarbeiten, Handwerkskunst, eine romantisch beleuchtete Naturbühne und kulinarische Genüsse.

Handwerker, Bastler, Künstler und Händler präsentieren den Besuchern ihre selbst gefertigten Waren.

Mitmacher werden auch wie letztes Jahr noch gesucht. Melden können sich Interessierte unter 035795 42872 (Anrufbeantworter, Nachricht aufsprechen!)

Der Eintritt ist frei.

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Obwohl die Saison nun abgeschlossen ist und die ersten Blätter aufs Areal fallen – Ruhe gönnt man sich im Verein nicht. Die einen bereiten den 2. Lichter- und Handwerkermarkt am 4. November vor. Andere wiederum beginnen aktuell mit den Proben für ein neues Projekt. Erstmals in der Geschichte der Naturbühne möchte man nämlich kurz vor Silvester den Klassiker „Dinner for On“ aufführen. Die berühmte Fernsehproduktion des NDR aus dem Jahr 1963 kennt wohl fast jeder. Es handelt sich um einen etwa 18-minütigen Sketch des englischen Komikers Freddie Frinton mit seiner Partnerin May Warden. Für viele ist das virtuelle Zusammentreffen mit Miss Sophie und ihrem Butler James Fernseh-Pflichtprogramm am Silvesterabend.

Worum geht es? Wie in jedem Jahr hat die betagte Dame dazu ihre vier engsten Freunde eingeladen: Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy und Mr. Winterbottom. Sie sind jedoch alle bereits verstorben, weshalb Butler James ihre Rollen übernehmen muss. Das endet bekannterweise ziemlich promillelastig. James stolpert allein elfmal über den Kopf eines ausgelegten Tigerfells.

Das alles steht nun Andreas Wenzel in den Proben mit seiner Schauspielpartnerin Ines Freudenberg und Regisseur Herbert Graedtke bevor. Denn der bekannte Schauspieler der Naturbühne wird sich am 27. und 28. Dezember in den urkomischen Butler verwandeln. Das kann nur ein volles Haus im Gasthof Reichenau geben, ist man sich sicher. Der Kartenvorverkauf dafür beginnt in wenigen Wochen. Tickets für den Abend kosten 30 Euro – inklusive Essen. Das Stück könnte zur schönen Tradition werden.